
Nachfrage nach sicheren Häfen beflügelt den Goldausblick
Der Goldpreis ist Anfang 2025 auf ein Rekordhoch gestiegen, was auf die zunehmend volatile Weltwirtschaft zurückzuführen ist. Dieser Anstieg hat Analysten dazu veranlasst, noch optimistischer für den weiteren Jahresverlauf zu werden. Es wird erwartet, dass Gold zum Jahresende zu einem Preis von 3500 USD pro Unze gehandelt wird. Auch wir gehen davon aus, dass sich der Aufschwung bis ins nächste Jahr hinein fortsetzt und sich die Preise auf höherem Niveau stabilisieren werden. Mitte Mai hat das Global Investment Committee beschlossen, Gold in die Anlageportfolios der Bethmann Vermögensverwaltung aufzunehmen, da diese Anlageklasse derzeit Rückenwind hat und das Portfolio diversifiziert.
Warum der Goldpreis so ansteigt
Trotz eines Anstiegs im Goldpreis von rund 30 % seit Jahresbeginn gibt es mehrere starke Indikatoren, die darauf hindeuten, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzen wird. Erstens ist die positive Stimmung für Gold grundsätzlich mit seinem Status als sicherer Hafen in Zeiten makroökonomischer Unsicherheit verbunden. Gold glänzt in einem solchen Umfeld, weil die Sorge um Inflation und Konjunkturabschwächung die Investoren in Gold treibt, um sich gegen mögliche Verluste abzusichern.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die unerwartet starke Nachfrage der Zentralbanken. Die wachsende Besorgnis über den schwächelnden Dollar hat die Zentralbanken dazu veranlasst, eine Entdollarisierung anzustreben, um die Abhängigkeit von der US-Währung zu verringern. Durch die Anhäufung von Goldreserven vermindern die Zentralbanken das Risiko von Dollarschwankungen und sichern sich so gegen politische und wirtschaftliche Risiken ab.
Schließlich erlaubt ein kürzlich von China durchgeführtes Pilotprogramm bestimmten Versicherern, in Gold zu investieren, was Diversifizierungs- und Liquiditätsvorteile bietet. Diese Initiative könnte eine insgesamt positive langfristige Entwicklung darstellen, die dem wachsenden Interesse institutioneller Investoren an einer Beteiligung am Goldmarkt Rechnung trägt.
Faktoren, die die Aussichten für Gold verschlechtern könnten
Die Aussichten für Gold sind zwar nach wie vor weitgehend positiv, doch könnten mehrere Faktoren in nächster Zeit Druck auf die Preise ausüben. Geopolitische Entwicklungen wie ein Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine oder eine weitere Deeskalation der Zölle könnten zu einer Marktkonsolidierung führen. Eine solche geopolitische Stabilisierung könnte die Unsicherheit verringern, die Investoren in sichere Anlagen wie Gold treibt. Außerdem bewegt sich Gold in der Regel in die entgegengesetzte Richtung zum Dollar. Sollte der Dollar also aufgrund der nachlassenden Handelsspannungen und Zölle stärker werden, könnte sich dies negativ auf den Goldpreis auswirken.
Fazit
Die Aussichten für Gold sind nach wie vor vielversprechend. Für Investoren, die sich über Inflation und Marktunsicherheit Sorgen machen, ist Gold weiterhin attraktiv. Zwar besteht weiterhin Aufwärtspotenzial, aber es bestehen auch Abwärtsrisiken, wenn die Nachfrage nach sicheren Anlagen nachlässt. Nichtsdestotrotz dürften die anhaltenden Käufe der Zentralbanken und die Nachfrage der Privatanleger den Goldmarkt stabilisieren und unterstützen. Auch wenn der Goldpreis bereits deutlich gestiegen ist, rechnen wir für 2025 mit einem weiteren Aufwärtstrend.