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Risiken: Welche Rolle spielen die USA?

Finanzmarkt

„Sell America“ schien das Motto an den Märkten zu sein, als Trump Anfang April hohe Einfuhrzölle ankündigte. Verlieren Investoren ihr Vertrauen in die USA als sicherer Hafen?

Bedenken hinsichtlich des Nachfragewachstums

In den Wochen nach der Ankündigung der Zölle beobachteten wir ein bemerkenswertes Phänomen. Nicht nur die Aktienmärkte brachen ein, auch die Preise für US-Staatsanleihen fielen stark. Normalerweise suchen Investoren bei Turbulenzen an den Aktienmärkten Zuflucht in US-Staatsanleihen. Der US-Dollar – eigentlich ein typischer sicherer Hafen – verlor ebenfalls an Wert.

Vorsicht bei US-Staatsanleihen

Die Tatsache, dass US-Aktien und -Anleihen gleichzeitig unter Druck standen, ist ungewöhnlich. In den vergangenen Monaten hat die Trump-Regierung mehrere politische Kehrtwenden vollzogen. Folglich hat das Vertrauen der Investoren in die US-Wirtschaft und die Politik der Regierung abgenommen.

Abrupte politische Kurswechsel führen zu Volatilität bei Staatsanleihen. Anleger sollten daher bei US-Staatsanleihen vorsichtig sein. Europäische Staatsanleihen sind eine attraktive Alternative, wie Sie im Artikel „Chancen“ nachlesen können.

Der US-Dollar bleibt Reservewährung

Seit Jahren ist der US-Dollar die weltweit führende Reservewährung. Zentralbanken halten große Reserven in Dollar, und ein erheblicher Teil des internationalen Handels wird in Dollar abgewickelt. Jedoch wird seit Jahrzehnten über das Ende der Dollar-Ära spekuliert.

Wir glauben nicht, dass der Dollar seinen Status als sicherer Hafen verlieren wird, da es keine echte Alternative gibt. Möchten Sie mehr erfahren? Im Artikel 'Dem US-Dollar droht kein schneller Machtverlust' sind die wichtigen Informationen über die Rolle des Dollars als Reservewährung für Sie zusammengefasst.

"Trotz häufiger Schlagzeilen über die Entdollarisierung sehen wir derzeit keine echte Alternative zum Dollar. Vorerst gehen wir davon aus, dass der 'Greenback' die dominierende Reservewährung bleiben wird."

Steffen Kunkel, Chief Investment Strategist

Stagflation in den USA – eine Frage der Definition?

In den vergangenen Monaten wurde in der Finanzpresse viel über das Risiko einer Stagflation für die US-Wirtschaft berichtet. Dabei handelt es sich um eine seltene Kombination zweier ungünstiger Faktoren: hohe Inflation und stagnierendes Wirtschaftswachstum. Ökonomen freuen sich in der Regel nicht darüber.

Wir gehen in der Tat davon aus, dass die Inflation in den USA aufgrund der US-Zölle steigen wird. Wie hoch diese Zölle letztlich ausfallen werden, hängt von den Abkommen der USA und ihren Handelspartnern ab. Nicht alle Ökonomen verwenden dieselbe Definition für „Stagnation“. Wir glauben nicht, dass das Wachstum in den USA vollständig zum Stillstand kommen wird. Unabhängig davon, ob es zu einer Stagnation kommt oder nicht, rechnen wir für dieses und das kommende Jahr mit einer Verlangsamung des Wachstums der US-Wirtschaft.

Harte Zahlen – harte Realität?

Betrachtet man die jüngsten weichen Daten wie Stimmungsumfragen unter Unternehmen und Verbrauchern, hat sich die Konjunkturstimmung zweifellos verschlechtert. Dieser Pessimismus spiegelt sich jedoch noch nicht eindeutig in den harten Daten wider – den tatsächlichen Zahlen zur Wirtschaftstätigkeit wie BIP, Beschäftigungsquote, Unternehmensumsätze. Vorgezogene Aufträge zu Beginn des Jahres haben sogar den globalen Handel angekurbelt. Zumindest ein Teil der schlechteren Stimmung dürfte sich aber letztlich auch in den harten Daten niederschlagen.

Daher haben wir kürzlich Risiken im Portfolio leicht reduziert, indem wir die Aktienposition von übergewichtet auf neutral gesenkt haben. Auf diese Weise können wir von zukünftigen Chancen durch schnelle Zukäufe profitieren, sind aber vorerst vorsichtiger positioniert. Wir rechnen zwar nicht mit einer Rezession. Allerdings könnten die Rezessionsängste an den Aktienmärkten wieder aufkeimen, wenn die harten Zahlen die harte Realität offenbaren: Die Zölle wirken sich dämpfend auf das Wirtschaftswachstum aus.

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Stand: Juni 2025