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Impulse: Die Zukunft des Verteidigungswesens liegt in der Technologie

Finanzmarkt

Äußere Sicherheit ist für Europa wieder entscheidend, doch das Wesen der Verteidigung hat sich verändert. Heute wird militärische Stärke nicht nur in Panzern und Kampfflugzeugen gemessen, sondern auch in Daten, Software und technologischer Innovation. 

Moderne Bedrohungen erfordern moderne Werkzeuge, und die Zukunft der Verteidigung wird ebenso in Technologieunternehmen wie in Werften und Waffenfabriken entwickelt. Das veränderte Wesen der Verteidigung eröffnet neue Möglichkeiten für Investoren, die eine finanzielle Teilhabe an den Entwicklungen suchen.

Innovation ist ein Kraftmultiplikator

Europa muss wieder aufrüsten: mit mehr Geld und auch mit klügeren, innovativeren Investitionen in die Verteidigung. Die moderne Kriegsführung hat sich im vergangenen Jahrzehnt erheblich weiterentwickelt. Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass militärischer Erfolg nicht allein durch Feuerkraft bestimmt wird. Viel wichtiger ist innovatives Denken in Verteidigungsstrategien. Das Schlachtfeld wird heute zunehmend von unbemannten Systemen dominiert. Das ukrainische Militär hat unzählige Drohnen eingesetzt, um Frontlinien zu überwachen und Artillerie zu lenken, sowie unbemannte Bodenfahrzeuge (UGVs) für gefährliche Frontmissionen, einschließlich Minenräumung und Evakuierung von Verwundeten.1

Unbemannte Systeme bieten nicht nur taktische Vorteile, sie lösen auch den wachsenden Mangel an Militärpersonal.2 Unbemannte Panzer, Schiffe, Drohnen und Roboter sind sogenannte Kraftmultiplikatoren, d. h. eine Kombination dieser Faktoren mit militärischem Personal oder Waffen ermöglichen größere Leistungen als ohne sie. Darüber hinaus sind sie verhältnismäßig günstiger und in der Lage, Verteidigungsfähigkeiten zu erweitern, ohne Menschenleben zu riskieren.

"Bei der Verteidigung des 21. Jahrhunderts wird es ebenso sehr um Software, Sensoren und Systeme gehen wie um Soldaten und Stahl."

Kevin Scott McPherson, Senior Portfolio Manager

Neue Fronten: KI und Cybersicherheit

Militärs wenden sich zunehmend dualen Technologien zu – Produkten und Technologien, die sowohl zivilen als auch militärischen Zwecken dienen können. Die NATO erkennt die entscheidende Rolle kommerzieller und dualer Technologien an, um militärische Vorteile aufrecht zu erhalten. Innovationen, die sektorübergreifend eingesetzt werden können, maximieren Ressourcen und minimieren Kosten3, sodass sich Militärs schneller auf neue Bedrohungen einstellen können.

Künstliche Intelligenz (KI) und Cybersicherheit sind Beispiele für kommerzielle Technologien, die auch im Militär eingesetzt werden. Ursprünglich zur Optimierung von Geschäftsprozessen gedacht, wird KI nun genutzt, um bei militärischen Operationen bessere Entscheidungen zu treffen, Bedrohungen schneller zu erkennen, Reaktionen zu koordinieren und Truppen am Boden zu schützen. Dieser Wandel beschleunigt die Nachfrage nach spezialisierter Software. Zum Beispiel nutzte die Ukraine neue Software, um feindliche Truppenbewegungen zu analysieren und militärische Strategien auf Basis dieser Daten zu entwickeln.4

Eine der größten Bedrohungen für Nationen ist die Cyberkriegsführung. Technologien, die ursprünglich zum Schutz von Unternehmensdaten entwickelt wurden, sind nun unerlässlich, um militärische Kommunikation und Infrastruktur vor Cyberbedrohungen zu sichern. Cyberangriffe auf Stromversorgungen und Finanzsysteme können ebenso verheerend sein wie Raketenangriffe.

Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine haben Cyberangriffe Kommunikationssysteme wie die Kyiv Post und das KA-SAT-Satellitennetzwerk gestört und den Zugang zu wichtigen Diensten im Finanzenwesen und der Energieversorgung behindert.5678

Regierungen weltweit investieren in Cybersicherheit.9 Dieser Trend spiegelt sich im privaten Sektor wider: Wir erwarten, dass KI-gesteuerte Technologien in Zukunft bei der Verteidigung eine noch größere Rolle spielen werden als die traditionelle Rüstungsindustrie.

Fazit

Die Verteidigung des 21. Jahrhunderts wird ebenso sehr von Software, Sensoren und Systemen abhängen wie von Soldaten und Stahl. Für Investoren sind die Implikationen klar: In die Verteidigung zu investieren bedeutet heute nicht mehr, nur in Panzerbauer oder Waffenhersteller zu investieren. Es bedeutet auch, in Technologien zu investieren, die aus zivilen Überlegungen heraus entstanden sind. Da die Grenzen zwischen zivilen und militärischen Anwendungen verschwimmen, haben Investoren die Möglichkeit, Innovationen zu unterstützen, die sowohl die Zukunft der zivilen Wirtschaft als auch die nationale Sicherheit vorantreiben. Investoren, die eine finanzielle Teilhabe am Verteidigungssektor suchen, könnten einen Investmentfonds oder ETF in Betracht ziehen, der eine Abbildung des Sektors bietet.

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Stand: Juni 2025