Javascript is required
 

Regenerative Landwirtschaft: Modewort oder echter Wandel?

Nachhaltigkeitsupdate
Kundenpublikation

Es gibt zahlreiche Ansätze, um unsere Lebensmittel nachhaltiger zu produzieren. Denn die Landwirtschaft ist für 70 Prozent der weltweiten Grundwasserentnahme1 und fast 20 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen2 verantwortlich.

Viele der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen sind direkt oder indirekt mit der Landwirtschaft verbunden. So lässt sich beispielsweise das Ziel 6 zur Wasserqualität nur mit einem besseren Umgang mit Wasser in der Landwirtschaft erreichen. Mit SDG 12 soll die Lebensmittelverschwendung entlang der Produktions- und Lieferketten halbiert werden. Einige soziale SDGs sind ebenfalls elementar für ein besseres Lebensmittelsystem: Bei SDG 2 geht es um Ernährungssicherheit und um die globalen Herausforderungen, die Menschen bewältigen müssen, die Hunger oder Mangelernährung erleiden.

Die Ernährung der wachsenden Bevölkerung war im 20. Jahrhundert ein wichtiges Thema und führte zu Steigerungen der Ernteerträge. Zwischen 1961 und 2023 stieg die weltweite Getreideproduktion um 250 Prozent, während die für den Getreideanbau genutzte Fläche nur um 13 Prozent zunahm. Tatsächlich stiegen die Getreideerträge weltweit größtenteils analog zum Einsatz von chemischen Düngemitteln. Diese Entwicklung hat auch Umweltschäden wie eine schlechtere Bodengesundheit, Wasserverschmutzung und einen drastischen Verlust an Biodiversität verursacht.

In den vergangenen Jahren hat die Lebensmittelindustrie viele nachhaltige Ansätze vorgestellt: unter anderem natürliche Inhaltsstoffe, zertifiziertes nachhaltiges Palmöl, pflanzliche Alternativen. In jüngster Zeit präsentieren immer mehr Unternehmen, wie sie zur sogenannten regenerativen Landwirtschaft übergehen, die die Gesundheit der Böden verbessern und die biologische Vielfalt wiederherstellen soll. Durch weniger schädliche Anbaumethoden trägt regenerative Landwirtschaft auch dazu bei, Kohlendioxid zu binden und damit die Klimaauswirkungen des Sektors zu mildern. Regenerative Landwirtschaft kombiniert beispielsweise die Fruchtfolge zur Verhinderung von Bodenerosion und Krankheiten mit dem silvopastoralen System – eigentlich eine der ältesten Formen der Landwirtschaft, bei der Tiere in den Wald getrieben werden und das Laub als Futter verwendet wird. Häufig werden Methoden eingesetzt, um die mikrobielle Aktivität im Boden zu erhöhen und so zur Gesundheit des Bodens beizutragen. Zum Beispiel sollten Weiden nie kahl bleiben und die Bodenbearbeitung sollte reduziert werden. Mit dieser Methode soll der Erschöpfung der natürlichen Ressourcen entgegengewirkt werden. Die regenerative Landwirtschaft unterstützt die Landwirte daher auch beim Aufbau eines Agrarsystems, das widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen wie Dürren oder Überschwemmungen ist.

Wir sind davon überzeugt, dass Unternehmen, die diese neuen Ansätze übernehmen und die Landwirte bei der Umsetzung der nachhaltigeren Methoden zur Lebensmittelerzeugung unterstützen, ihre Lieferketten für die Zukunft widerstandsfähiger machen und zugleich die negativen Umwelteffekte verringern.    

 

1 Landwirtschaft | UN-Weltwasserentwicklungsbericht 2022 (unesco.org)

2 Inhalt der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (fao.org)

3 Nachhaltige Entwicklung (un.org)

4 Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen Ernteerträge - Unsere Welt in Daten

Tags

Kundenpublikation
Nachhaltigkeitsupdate

Die in dieser Publikation ausgeführten Einschätzungen des globalen Anlagekomitees (Global Investment Committee) und des globalen Investment Centers der ABN AMRO und Bethmann Bank spiegeln die Kapitalmarktmeinung des Anlagekomitees wider und sind richtungsgebend für die Wertpapierdienstleistungen unseres Hauses. Form und Zeitpunkt einer möglichen Umsetzung der Meinung kann sich in Abhängigkeit der von Kunden gewählten Wertpapierdienstleistung unterscheiden. In diesem Kontext weisen wir darauf hin, dass die mögliche Nutzung der Begriffe „Portfolio“ bzw. „Depot“ in dieser Publikation keinen direkten Bezug zu Ihrem Depot und den darin verwahrten Vermögenswerten aufweisen. Vielmehr beziehen sich die Ausführungen auf fiktive Portfolios, die Einschätzungen des Anlagekomitees repräsentieren und als Grundlage für die Wertpapierdienstleistungen herangezogen werden. Einschätzungen zur Über- bzw. Untergewichtung einer Anlageklasse beziehen sich stets auf die langfristige (strategische) Anlageklassengewichtung im jeweilig en Risikoprofil des fiktiven Portfolios. Die tatsächliche Gewichtung der Anlageklassen in den Kundendepots kann, abhängig von den Vereinbarungen des Kunden mit der Bank, davon abweichen. Im Kontext der Darstellung von Anlagechancen verweist die Bethmann Bank ausdrücklich auf die mit einer Kapitalanlage verbundenen Risiken. Die Anlage in Finanzinstrumente ist mit einer Vielzahl von Risiken verbunden, die dazu führen können, dass die beabsichtigten Anlageziele nicht erreicht werden. Neben Kursänderungs-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken können Anlagen in internationalen Märkten weiteren Risiken, insbesondere Fremdwährungs- und politischen Risiken, bis hin zum Totalverlust der Anlage unterliegen. Bei der besonderen Akzentuierung einzelner Branchen, Regionen oder Subanlageklassen im Portfolio können Konzentrationsrisiken entstehen, die Anlegern bewusst sein sollten. Die in dieser Publikation geäußerten Einschätzungen des globalen Anlagekomitees können einer Fehleinschätzung unterliegen, deren Umsetzung zu Vermögensverlusten führen können. Die genannten Chancen unterliegen immer dem Risiko, dass das chancenbegründende Ereignis gar nicht eintritt. Für eine vollständige Risikoaufklärung sollten Anleger auch die Broschüre „Basisinformationen über Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“ beachten, die bei der Bethmann Bank erhältlich ist.

 

Stand: November 2024