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Grauzonen bei ESG-Investitionen

Nachhaltigkeitsupdate
Kundenpublikation

Bei ESG-Investments gibt es nicht nur richtig oder falsch. In dieser Rubrik betrachten wir in jeder Ausgabe des Magazins ein Investitionsdilemma aus der ESG-Perspektive. Dieses Mal geht es um Investitionen zur Reduzierung von Plastikmüll. Von der Verpackung, die unsere Lebensmittel konserviert, über die Gehäuse unserer Elektronik bis hin zu den Fasern in unserer Kleidung und den Komponenten in unseren Fahrzeugen hat die Vielseitigkeit und Haltbarkeit von Plastik die Industrie und das tägliche Leben revolutioniert. Den Preis für unsere Bequemlichkeit zahlt jedoch die Umwelt. Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen Plastikmüll in unsere Ozeane, Flüsse und Landschaften.

Herausforderungen beim Recycling von Kunststoffen

Während theoretisch die meisten Kunststoffe recycelbar sind, werden in der Realität weniger als 10 Prozent recycelt1. Diese Ineffizienz kann durch Verunreinigungen, chemische Zusätze und unzureichende Recyclinginfrastruktur verursacht werden. Darüber hinaus kann das Recycling Mikroplastik freisetzen: Eine britische Studie fand heraus, dass das Abwasser einer Recyclinganlage bis zu 13 Prozent Mikroplastik aus verarbeiteten Kunststoffen enthielt.2

Zusätzlich werden recycelte Kunststoffe oft in minderwertige Produkte umgewandelt, die die Entsorgung nur verzögern, anstatt ein echtes Kreislaufsystem zu schaffen. Ein dänischer Spielzeughersteller hörte auf, recyceltes Plastik zu verwenden, da dies zu einem höheren CO2-Fußabdruck über die Lebensdauer eines Produkts geführt hätte.3

Das ist nur ein Beispiel für das Dilemma für ESG-Investoren. Einerseits ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor – getrieben durch die Nachfrage der Verbraucher und die Unternehmensverpflichtungen, mehr recyceltes Plastik in Produkte und Verpackungen zu integrieren. Andererseits werfen Verunreinigung, chemische Zusätze und Downcycling Fragen über die tatsächlichen Vorteile bei der Verwendung von recyceltem Plastik auf.

Abbaubare Kunststoffe eröffnen Chancen

Also sind größere Innovationen und die Erforschung alternativer Materialien wie Biokunststoffe oder kompostierbares Papier notwendig. ESG-Investoren müssen für sich bewerten, ob aktuelle Bemühungen wirklich zur Nachhaltigkeit beitragen oder lediglich die unvermeidliche Entsorgung von Plastikmaterialien hinauszögern.

 

1Brown, E., MacDonald, A., Allen, S., & Allen, D. (2023). The potential for a plastic recycling facility to release microplastic pollution and possible filtration remediation effectiveness. Journal Of Hazardous Materials Advances, 10, 100309.

2Milne, R. (2023, 25 September). Lego ditches oil-free brick in sustainability setback. Financial Times.

3What do plastics have to do with climate change? (z.d.). Exposure.

4Brown, E., MacDonald, A., Allen, S., & Allen, D. (2023). The potential for a plastic recycling facility to release microplastic pollution and possible filtration remediation effectiveness. Journal Of Hazardous Materials Advances, 10, 100309.

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Die Beurteilung eines Unternehmens über den sogenannten „Nachhaltigkeitsindikator“ erfolgt in den fünf Ausprägungen Ausgezeichnet, Gut, Durchschnittlich, Schwach und Sehr Schwach. Sie erfolgt anhand der Einstufung von Umweltorientierung (Environment), Sozialverhalten (Social) und verantwortungsvoller Unternehmensführung (Government) eines Unternehmens unter Berücksichtigung negativer Vorfälle (Controversies). 

Zur Analyse werden Daten des Analyseunternehmens Sustainalytics einbezogen. Die Nachhaltigkeitsstufe berücksichtigt die Einstufung des Unternehmens in Abhängigkeit von der Industriegruppe, der Größe und dem Standort des Unternehmens. Unternehmen der obersten 25 % im Ranking der Vergleichsgruppe erreichen die Beurteilungsstufe „Ausgezeichnet“. Im Ranking folgen anschließend in Schritten von 25 %, 20 % und 20 % die Beurteilungsstufen "gut", "durchschnittlich" und "schwach". Unternehmen der niedrigsten 10 % im Ranking der Vergleichsgruppe werden mit der Nachhaltigkeitsstufe „sehr schwach“ beurteilt.

Informationen zur Bewertungsmethode durch Morningstar Research Inc. können hier abgerufen werden.

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Verantwortlich: Steffen Kunkel
Herausgeber: ABN AMRO Bank N.V. Frankfurt Branch, 
Frankfurt am Main
Stand: Mai 2024

 

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