
Monatsupdate: Märkte von der Einführung der Zölle unbeeindruckt
Die europäischen Aktienmärkte bewegten sich zuletzt seitwärts, während US-Aktienmärkte ihre Aufholjagd fortsetzten und neue Allzeithochs erreichten. In Euro umgerechnet weist Europa jedoch, dank des schwachen Dollars, seit Jahresbeginn eine besser Performance als der US-Aktienmarkt in Euro ausgedrückt. Und das obwohl erste Zollauswirkungen in volkswirtschaftlichen Parametern zu sehen sind. Die Weltwirtschaft verlangsamt sich zwar, bleibt aber widerstandsfähig. Auch wenn es weitere Zölle geben könnte (1. August gilt hier als neue Deadline), haben sie derzeit keinen Einfluss auf unsere Positionierung. Wir bleiben gegenüber Aktien neutral und gegenüber Anleihen moderat positiv, wobei wir hochwertige Anleihen bevorzugen.
Aktien: Suche nach Einstiegspunkten für eine Übergewichtung
Der Juli war in der Vergangenheit für Aktienanleger meist ein guter Monat, so auch in diesem Jahr. Vor allem in den USA hat die jüngste Rallye dazu geführt, dass die Bewertungen wieder ein hohes Niveau erreicht haben. Eine Kombination aus schwächeren, aber unerwartet guten fundamentalen ökonomischer Daten, besseren Stimmungsindikatoren und sich erholenden Gewinnerwartungen hat diese Rallye herbeigeführt. Die Weltwirtschaft erweist sich als bemerkenswert widerstandsfähig und die laufende Berichtssaison für das zweite Quartal wird wertvolle Einblicke liefern. Insbesondere die Ausblicke der Unternehmen werden für Anleger relevant sein.
Jedoch drohen auch Risiken: Die neue Zollfrist im August rückt immer näher, auch wenn die Anleger mit Handelsabkommen bzw. weiteren Fristverlängerungen rechnen. Negative Überraschungen könnten die Märkte verunsichern. Zudem ist insbesondere der US-Aktienmarkt derzeit hoch bewertet, sodass es zu einer Korrektur kommen könnte. In Kombination mit den starken Fundamentaldaten veranlasst uns die Situation eine neutrale Position sowohl in Aktien als auch in der regionalen Allokation beizubehalten. Wir gehen, vor dem Hintergrund der aktuell positiven volkswirtschaftlichen Entwicklungen davon aus, dass potenzielle Marktkorrekturen als attraktive Einstiegsmöglichkeiten zu nutzen sind, um unsere Aktiengewichtung zu erhöhen.
Anleihen: Sommerpause im Zinssenkungszyklus der EZB
In der jetzigen Situation behalten wir weiterhin eine leichte Übergewichtung der Duration bei. Wir vermuten, dass die EZB bis Dezember 2025 das Ende dieses Zinssenkungszyklus erreicht. Wir gehen davon aus, dass die europäische Inflation 2026 voraussichtlich sinken wird.
Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Renditen von jetzt an fallen, etwas höher als die Wahrscheinlichkeit, dass wir steigende Renditen sehen werden. Diese Erwartung rechtfertigt unsere moderate Übergewichtung der Duration. Ansonsten nehmen wir keine Änderungen am Anleihenportfolio vor und bleiben gegenüber Hochzinsanleihen, die wir für zu teuer halten, vorsichtig.
Fazit
Finanzmärkte zeigen sich aktuell optimistisch. Insbesondere der US-Aktienmarkt hat sich stark erholt und neue Allzeithochs erreicht. Bei den Aktien sind wir angesichts der aktuellen Bewertungen neutral eingestellt. Eine Marktkorrektur betrachten wir jedoch als möglichen Einstiegspunkt für eine Erhöhung unserer Aktiengewichtung, solange die Fundamentaldaten weiterhin günstig sind. Bei Anleihen bevorzugen wir weiterhin hochwertige Anleihen gegenüber risikoreicheren Anleihen mit höheren Renditen.