
Monatsupdate: Die Berichtssaison bestätigt das gute globale Wachstum
Die Aktienmärkte haben einen guten Start in das Jahr 2025 hingelegt, wobei insbesondere die europäischen Aktienmärkte nach einer langen Zeit der US-Dominanz im Mittelpunkt stehen. Die Erwartungen an das Gewinnwachstum bleiben hoch und stützen die Märkte. Gleichzeitig zeichnet sich aber eine divergierende Zinspolitik zwischen Europäischer Zentralbank (EZB) und Federal Reserve (Fed) ab. Wir sind von unserer aktuellen Positionierung überzeugt und bleiben mit einer moderaten Übergewichtung sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen optimistisch.
Robustes Gewinnwachstum
Die guten Unternehmensgewinne und hohe Liquidität sind treibende Faktoren für die Aktienkursentwicklung. Die Erwartungen an das Gewinnwachstum für 2025 sind sowohl in den USA als auch in der EU solide. In den letzten Monaten hat sich die Dynamik insbesondere in Europa verbessert, während sie sich in den USA abgeschwächt hat. Nach wie vor herrscht Einigkeit darüber, dass die US-Unternehmen ihre Gewinne im Jahr 2025 um mehr als 12 % steigern werden. Das erwartete Wachstum in Europa liegt bei fast 8 %, also etwas niedriger, aber immer noch sehr respektabel. Dieses Gewinnwachstum auf beiden Seiten des Atlantiks unterstützt die Entwicklung des Aktienmarktes. Daher bevorzugen wir weiterhin Aktien mit einer leichten Übergewichtung im Portfolio.
Aktienrotation: Europa stiehlt die Show
Europa hat die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich gezogen. Lange Zeit haben die Anleger US-Aktien gegenüber ihren europäischen Pendants bevorzugt, aber es scheint eine Verschiebung stattzufinden. Obwohl die US-Wirtschaft weiterhin stärker ist als die europäische, ist ihr Aktienmarkt deutlich teurer. Die Bewertung der europäischen Aktien liegt auf dem Niveau des langfristigen Durchschnitts. Was könnte der Auslöser für diese Rückbesinnung auf Europa sein?
Beim Investieren geht es um relative Attraktivität. Donald Trump sorgt zwar für Unsicherheit, doch nicht nur für Europa, wenn es um mögliche Zölle geht, sondern auch für die US-Wirtschaft, die ebenfalls unter Zölle leiden dürfte. Daneben sehen wir, dass sich die Wirtschaftsindikatoren in Europa langsam beginnen zu verbessern. Die erwartete Zinsdivergenz zwischen dem Euroraum und dem USD-Raum macht Investitionen in der Eurozone attraktiver. Angesichts der Verbesserung der relativen Attraktivität Europas haben wir unsere Positionierung in europäischen Aktien erhöht und unsere Positionierung in US-Aktien Anfang dieses Monats reduziert. Infolgedessen sind wir gegenüber allen Regionen, einschließlich der Schwellenländer, im Portfolio vorerst neutral eingestellt.
Zinssätze: Divergenz zwischen EZB und Fed
ABN AMRO Group Economics rechnet in diesem Jahr nicht mehr mit Zinssenkungen durch die Fed und belässt den Leitzins im restriktiven Bereich. Die anhaltende Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft hat in letzter Zeit zu einer höher als erwarteten Inflation in den USA geführt. Außerdem könnten zusätzliche Zölle von Trump zu einem weiteren Anstieg der Inflation führen. In Europa erholt sich die Wirtschaft langsam, während sich die Inflation stabilisiert und leicht über dem Ziel der EZB von 2 % liegt. Dies rechtfertigt einen eher neutralen Leitzins, während die Handelszölle ein Risiko für das Wirtschaftswachstum darstellen. Daher gehen wir nach wie vor davon aus, dass die EZB ihren Leitzins im Laufe des Jahres weiter senken wird. Bei den Anleihen bedeutet diese Divergenz der Zinssätze, dass wir weiterhin europäische Anleihen hoher Qualität mit längerer Laufzeit bevorzugen. Obwohl die Spreads immer enger werden, halten wir höher rentierliche Anleihen wie Hochzins- und Schwellenländeranleihen für zu teuer. Infolgedessen bleiben wir bei risikoreicheren Anleihen zurückhaltend.
Schlussfolgerung
Trotz vieler Unwägbarkeiten an der politischen und geopolitischen Front sind die Aktienmärkte weiterhin in guter Stimmung. Im Blickfeld bleibt die Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft und die soliden Gewinnerwartungen für 2025. Wir sehen diese Entwicklung auch in einer weiteren Verengung der Kreditrisikoaufschläge an den Kreditmärkten bestätigt.
Insgesamt hat das Global Investment Committee keine Änderungen an der Allokation vorgenommen. Es bleibt bei einer leichten Übergewichtung von Aktien und Anleihen und einer Untergewichtung von Barmitteln im Portfolio.