
Der nächste Schritt
Die Bethmann Bank erhöht die Aktiengewichtung dank überwiegend aufwärts tendierender Märkte, einem sich aufhellenden konjunkturellen Ausblick und der Gewissheit, dass die Zentralbanken ihre Volkswirtschaften im Notfall unterstützen.
Der gemeinsame Nenner für die Lösung dieser Herausforderungen heißt Innovation. Einige Unternehmen antizipieren diese Herausforderungen und schaffen damit einen interessanten Vorsprung für Investoren.
Anfang dieses Jahres waren wir mit der Gefahr einer Rezession und einem weiteren Anstieg der Inflation konfrontiert – doch beide Risiken sind derzeit auf dem Rückzug. In den USA und Europa lassen sich mittlerweile Anzeichen für eine zurückgehende Inflation beobachten. Die Zinsanhebungszyklen der Zentralbanken dürften unserer Ansicht nach beendet sein. Der Zinsgipfel wurde erreicht und die ersten Zinssenkungen dürften im Juni 2024 erfolgen.
Auch mit einer Rezession wird nicht mehr gerechnet. Die Verbraucher verfügen nach wie vor über einige Ersparnisse und die Reallöhne steigen. Sollte eine Rezession wahrscheinlicher werden, ist mit einer raschen Zinssenkung durch die US-Notenbank (Fed) zu rechnen. Im Gegensatz zur Situation vor einigen Jahren hat die Fed nun wieder Spielraum für notwendige Maßnahmen. Solange die Inflation nicht erneut steigt, kann die Fed die Zinsen schnell und entschieden senken.
Das konjunkturelle Wachstum ist zwar noch verhalten, nimmt jedoch Fahrt auf: In den USA dürfte es 2024 mit 2,1 % etwas über dem Trend liegen, während es in Europa bei geringen, aber positiven 0,4 % liegen wird. In Europa dürfte sich das konjunkturelle Wachstum laut Prognosen 2025 auf 1,6 % verbessern, während es in den USA auf 1,9 % fallen dürfte
Anfang dieses Jahres waren wir mit der Gefahr einer Rezession und einem weiteren Anstieg der Inflation konfrontiert – doch beide Risiken sind derzeit auf dem Rückzug. In den USA und Europa lassen sich mittlerweile Anzeichen für eine zurückgehende Inflation beobachten. Die Zinsanhebungszyklen der Zentralbanken dürften unserer Ansicht nach beendet sein. Der Zinsgipfel wurde erreicht und die ersten Zinssenkungen dürften im Juni 2024 erfolgen.
Auch mit einer Rezession wird nicht mehr gerechnet. Die Verbraucher verfügen nach wie vor über einige Ersparnisse und die Reallöhne steigen. Sollte eine Rezession wahrscheinlicher werden, ist mit einer raschen Zinssenkung durch die US-Notenbank (Fed) zu rechnen. Im Gegensatz zur Situation vor einigen Jahren hat die Fed nun wieder Spielraum für notwendige Maßnahmen. Solange die Inflation nicht erneut steigt, kann die Fed die Zinsen schnell und entschieden senken.
Das konjunkturelle Wachstum ist zwar noch verhalten, nimmt jedoch Fahrt auf: In den USA dürfte es 2024 mit 2,1 % etwas über dem Trend liegen, während es in Europa bei geringen, aber positiven 0,4 % liegen wird. In Europa dürfte sich das konjunkturelle Wachstum laut Prognosen 2025 auf 1,6 % verbessern, während es in den USA auf 1,9 % fallen dürfte
Positive Entwicklungen im makroökonomischen Bereich
Das makroökonomische Umfeld hat sich seit Jahresanfang ebenfalls aufgehellt. Die Daten für das verarbeitende Gewerbe verbessern sich und die für den Dienstleistungssektor stabilisieren sich. Die US-Wirtschaft erscheint aufgrund einer ungewöhnlichen Verbindung von niedrigem Lohnwachstum und gutem Produktivitätswachstum widerstandsfähiger als die europäische Wirtschaft. In Europa ist ebenfalls ein nur noch moderates Lohnwachstum zu verzeichnen. Die Inflation bleibt infolge niedrigerer Energiepreise gedämpft. Die EZB scheint den Markt auf eine Leitzinssenkung von 25 Basispunkten im Juni vorzubereiten. Nach der jüngsten Sitzung der Fed-Entscheidungsträger deutete auch der Fed-Vorsitzende Jerome Powell an, dass eine Wende bevorsteht.
Im vergangenen Monat hatte die Bethmann Bank eine positivere Sicht auf Aktien signalisiert und folglich die defensive Ausrichtung des Aktienportfolios verringert sowie die auf Wachstum ausgerichtete Positionierung erhöht. Die Bethmann Bank unternimmt nun einen weiteren Schritt in diese Richtung. Bei der letzten Sitzung des Investment Komitees wurde eine leichte Übergewichtung der Aktienallokation beschlossen. Die Anleiheallokation bleibt leicht übergewichtet und Bargeld ist in allen Portfolios untergewichtet.
Fortgesetzte Dynamik am Aktienmarkt
Die Dynamik am Aktienmarkt hat sich besser entwickelt, als zu erwarten war. Die US-Märkte schneiden besser ab als die europäischen, während die Schwellenländer hinterherhinken. In den USA hat sich eine große Schere zwischen den großen US-Technologieaktien, die sich in einem KI-Boom befinden, und dem Rest der Unternehmen aufgetan. Die Bewertungen erscheinen zwar in Teilen des IT-Sektors etwas überzogen, insgesamt jedoch ist die Bewertung nicht als problematisch anzusehen.
Hinsichtlich des Gewinnausblicks rechnen Analysten in den nächsten 12 Monaten mit einer starken Erholung. 2024 wird in den USA ein Gewinnwachstum von 9,6 %, in Europa von 3,4 % und in den Schwellenländern von 16 % erwartet. Bezüglich der Gewinnaussichten sind wir weniger optimistisch. Trends wie der globale mehrjährige Investitionszyklus im Rahmen der KI-Entwicklung, der Energiewende und des Ausbaus der Dateninfrastruktur dürften aber in verschiedenen Sektoren ausreichend Chancen bieten.
Zugleich verbessern sich auch die makroökonomischen Aussichten. Wir sind der Meinung, dass die Dynamik in einem neuen Umfeld, in dem die Inflation unter Kontrolle gebracht wird und in einigen Monaten Leitzinssenkungen bevorstehen, stark genug ist, um weiteres Wachstum anzukurbeln. Daher erweitern wir unsere Aktienposition, indem wir die Positionierung von neutral auf leicht übergewichtet erhöhen.
Bei einigen Kunden hat sich die vergrößerte Aktienposition „ganz natürlich“ durch das Wachstum an den Aktienmärkten in den vergangen Monaten ergeben. Dies wird auch als Marktdrift bezeichnet und wird in den jeweiligen Strategien und Mandaten individuell auf die neue, vom globalen Investmentkomitee festgelegte Aktienquote angepasst.
An der regionalen Allokation wurden keine Veränderungen vorgenommen. Wir ziehen die USA (übergewichtet) nach wie vor Europa (untergewichtet) und den Schwellenländern (neutral) vor. Unsere favorisierten Sektoren sind die Informationstechnologie und der Gesundheitssektor (beide übergewichtet), während wir den Finanzsektor untergewichtet haben. Die Positionen in den Sektoren Industrie und zyklische Konsumgüter wurden im vergangenen Monat von untergewichtet auf neutral erhöht.
Normalisierung an den Anleihemärkten
Qualitativ hochwertige Anleihen bleiben attraktiv. Die Anleihemärkte sind auf dem Weg zurück zu normaleren Renditen. US-Staatsanleihen werfen derzeit eine Rendite von ca. 4,2 % und die deutschen Bundesanleihen von ca. 2,4 % ab. Diese Anleihen erzielen derzeit mehr als Geldanlagen und können in einem Portfolio als Puffer agieren, wenn die risikoreicheren Anlagen mit Problemen konfrontiert sind. Wir ziehen weiterhin die höherwertigen Anleihesegmente mit positiven Renditen und niedrigen Risikoprofilen vor, wie die Staatsanleihen und Investment-Grade-Anleihen. Die Verlautbarungen und Handlungen der Zentralbanken bleiben dabei die wichtigsten Wachstumstreiber bei den festverzinslichen Anlagen.
Aufkommende Chancen bei nachlassenden Risiken
Es erforderte viel Geduld, doch können Anleger jetzt unserer Ansicht nach aufatmen. Die Inflations- und Rezessionsgefahren lassen eindeutig nach. Die Verbraucher sind gut positioniert und die Unternehmen können sich auf das zweite Halbjahr freuen, wenn die Zinsniveaus endlich sinken.
Eine positive Auswirkung des Kampfes gegen die Inflation und die viel höheren Zinsen ist, dass dies den Zentralbanken den notwendigen Spielraum für ihre Maßnahmen verschafft hat. Es wird einige Zeit vergehen, bis die hohen Zinssätze wieder auf die Zielniveaus sinken. Dies wird sich auch dämpfend auf die Erholung auswirken. Wir sind jedoch der Meinung, dass man seine Aktienpositionen wieder vorsichtig vergrößern kann, da es ausreichend positive Marktindikatoren und Bereiche mit Chancen gibt.