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Wochenkommentar: Wachstumssektoren weiter stark

Wochenkommentar: Zinserhöhungen rund um den Globus

In der zurückliegenden Woche kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) eine zunehmend restriktivere Geldpolitik an. Vor dem Hintergrund stagnierender Löhne muss die Inflation bekämpft werden. Das Anleihekaufprogramm der EZB wird in drei Wochen auslaufen, und die Notenbank hat für den nächsten Monat eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte angekündigt. Der Inflationsausblick, der aufgrund des Kriegs in der Ukraine hoch bleibt, wird die Entwicklung der Fremdkapitalkosten bestimmen. Nach der Zinserhöhung im Juli könnten weitere folgen, auch eine Anhebung um 50 Basispunkte im September ist denkbar.

Unsere Volkswirte wägen das Risiko einer wirtschaftlichen Entschleunigung mit Inflationssorgen ab und halten es für möglich, dass die Zinserhöhungen früher enden, um Wirtschaftswachstum zu bewahren.
In den USA ist die Lage ähnlich: Die Fed dürfte die Zinsen erhöhen und weniger US-Staatsanleihen kaufen. Der Ausblick könnte in den USA allerdings etwas günstiger sein als in Europa, weil die Einkommen höher sind und anders als in Europa ein Lohnzuwachs zu verzeichnen ist. Die jüngsten US-Wirtschaftsdaten sind gut ausgefallen; sie signalisieren eine starke Nachfrage und ein geringeres Rezessionsrisiko.

Auch in den Schwellenländern dürften der Trend zu Zinserhöhungen anhalten, der Höhepunkt sollte jedoch zu unterschiedlichen Zeitpunkten erreicht werden. Die Rohstoffproduktion konzentriert sich auf die Schwellenländer, und viele von ihnen haben Exporte für Rohstoffe zugunsten eigener Nutzung reduziert. So gelingt es diesen Ländern, in gewissem Maße weiterhin Einnahmen über Exporte zu generieren und gleichzeitig die Inflation gering zu halten. Das ist vorteilhaft, solange die Rohstoffpreise hoch sind, was aber nicht mehr der Fall sein wird, wenn die USA in eine Rezession abrutschen sollten.

Fazit: Weltweit ist ein Rohstoffpreisschock zu beobachten, und eine dauerhafte statt vorübergehende Inflation drosselt die Kaufkraft der Konsumentinnen und Konsumenten. Dies hat allenthalben eine Senkung der BIP-Prognosen zur Folge. Die jüngsten Konjunkturdaten sind noch positiv, doch für risikobehaftete Vermögenswerte ist Wachsamkeit geboten.

Aktien: Inflation wirkt auf Märkte und Unternehmen

Vergangene Woche verlagerte sich der Fokus der Investoren in den westlichen Ländern auf die Notenbanksitzungen in Europa am 9. Juni und in den USA am 15. Juni. Die anstehenden geldpolitischen Entscheidungen und die Entwicklung der langfristigen Zinsen wirkten sich in Europa und in den USA auf die Aktienmärkte aus. Unterdessen sorgte in China eine erhebliche Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen an den Aktienmärkten für eine gewisse Erleichterung. 

Nachdem einige Tage in Folge keine neuen Infektionen gemeldet wurden, sind die Marktteilnehmer optimistisch, dass eine Rückkehr zu mehr Normalität möglich ist. Verschwunden ist das Risiko, das von Corona ausgeht, jedoch noch nicht. Chinesische Aktien reagierten auf die guten Nachrichten verhalten positiv; große Technologieunternehmen konnten einen Teil der dieses Jahr bereits entstandenen Kursverluste aufholen. 

 

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Foto: McIek / Shutterstock.com