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Wochenkommentar: Wachstumssektoren weiter stark

US-Indizes erreichen neue Allzeithochs

Nach überzeugenden Quartalsergebnissen von Big Tech-Unternehmen wie Meta und Amazon zu Beginn des Monats nahmen die Anleger zu Beginn dieser Woche einige Gewinne mit. Neben den Gewinnmitnahmen waren die Kapitalmärkte von der Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Zentralbankpolitik geprägt.

Nach besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten zogen die Anleger ihre Wetten auf rasch sinkende US-Zinsen zunehmend zurück. Günstige Unternehmensergebnisse sowie einige positive Wirtschaftsdaten führten Mitte der Woche zu einer Verbesserung der Stimmung an den Aktienmärkten. Sowohl der S&P 500 Index als auch der Nasdaq 100 Index erreichten neue Allzeithochs. 

Derzeit liegen die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen bei ca. 4,1 % und die Renditen 10-jähriger deutscher Bundesanleihen bei 2,3 %. Dies sind Niveaus, die zuletzt im Sommer 2023 zu beobachten waren. Die Anleihemärkte befinden sich noch immer in einer Umbruchphase, in der sie mehrere Herausforderungen, darunter die Pandemie und ihre Folgen, zu verdauen haben. 

Infolgedessen bewegten sich die Anleihemärkte weg von negativen Renditen hin zu Renditeniveaus, wie wir sie auch vor der Finanzkrise (2001-2008) gesehen haben, einer Zeit, in der Anleiheinvestoren solide Erträge erzielen konnten. Die aktuellen Bedingungen deuten darauf hin, dass die Renditen in den kommenden Wochen auf dem aktuellen oder einem leicht höheren Niveau bleiben könnten. Dies ist auch die Botschaft, die Zentralbanken wie die US-Notenbank (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) vermitteln: Wir befinden uns immer noch in einer Situation, in der die Zinsen im Vergleich zum vorangegangenen Jahrzehnt "länger hoch" sind. 

Die Anleger fragen sich, wie sich die höheren Finanzierungskosten auf Verbraucher und Unternehmen auswirken werden. Angesichts der jüngsten Wirtschaftsdaten haben es sowohl die Fed als auch die EZB nicht eilig, ihre Leitzinsen in nächster Zeit zu senken (beide Zentralbanken scheinen eher geneigt zu sein, die Zinsen nach März zu senken). Längerfristig ist ein Rückgang der Renditen wahrscheinlich, denn das langfristig neutrale Niveau für die Leitzinsen liegt unseren Analysten zufolge bei 3 % für die USA und 1,5 % für die EZB. Da sich die Renditen umgekehrt zu den Kursen entwickeln, wäre ein Rückgang der Renditen positiv für die Anleiheportfolios. 

Aufgrund dieser Aussicht dürfte das enorme Angebot an Staats- und Unternehmensanleihen auf eine ausreichende Nachfrage seitens der Käufer treffen. Anleiheinvestoren dürfen auch in Zukunft mit soliden Renditen rechnen. In einem solchen Umfeld könnten Anleger, die sich bereits auf langfristig niedrigere Renditen eingestellt haben, ihre Portfolios durch inflationsgeschützte Staatsanleihen etwas absichern.

 
 
 
Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.
 
 
 
Foto: McIek / Shutterstock.com