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Wochenkommentar: Drehen die Märkte wieder nach oben?

Wochenkommentar: Rückläufiges Gewinnwachstum

Die Berichtssaison ist derzeit in vollem Gange, was bedeutet, dass viele Unternehmen in dieser Woche Zahlen für das 2. Quartal veröffentlicht haben. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts haben rund 63 Prozent der im S&P 500 Index notierten Unternehmen und 60 Prozent der Unternehmen im STOXX Europe 600 ihre Ergebnisse veröffentlicht. 

Bislang lassen sich einige Schlussfolgerungen ziehen. Wie üblich haben die Unternehmen die Erwartungen gut gemanagt, was im Allgemeinen zu besser als erwarteten Umsatz- und Gewinnzahlen führte. Die aggregierten Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg zum Gewinnwachstum zeigen jedoch, dass diese in Europa und den USA im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 um 7,9 Prozent bzw. 8,2 Prozent gesunken sind. Rückläufig waren die Gewinne vor allem im Rohstoffsektor und Energiesektor sowie in geringerem Maße in den Sektoren des zyklischen Konsums und des Gesundheitswesens. Andere Sektoren schnitten gut ab: So profitierten beispielsweise die europäischen Finanzwerte von den höheren Zinssätzen.

In der aktuellen Berichtssaison suchen wir vor allem nach Hinweisen auf die Entwicklung der Wirtschaft. Hier zeigen die bisher veröffentlichten Unternehmensergebnisse ein gemischtes Bild.

Anleihen: Robuste Renditen

Die mit Spannung erwarteten Sitzungen der Zentralbanken in der vergangenen Woche brachten keine bahnbrechenden Ankündigungen. Sowohl der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, als auch die Vorsitzende der EZB, Christine Lagarde, ließen die Tür für eine weitere Zinserhöhung im September offen. Diese Woche wurden weniger Konjunkturdaten veröffentlicht.

Das wichtigste Ereignis in dieser Woche war die überraschende Herabstufung der Kreditwürdigkeit der US-Regierung von AAA auf AA+ durch die Ratingagentur Fitch. Grundsätzlich dürfte dies keine größeren Auswirkungen haben, auch wenn es eine Quelle vorübergehender Marktvolatilität ist. Dennoch zeigt die Herabstufung, dass die Finanzen der US-Regierung von den Rating-Agenturen verstärkt unter die Lupe genommen werden. Der implizite Volatilitätsindex (VIX-Index; ein Maß für die Marktvolatilität) stieg in dieser Woche auf über 17 und damit auf den höchsten Stand seit Anfang Juni. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen stiegen um 15 Basispunkte (auf 4,15 %), was angesichts der Herabstufung durch Fitch keine Überraschung war. 

Wie haben die Unternehmensanleihen auf die jüngsten Zinserhöhungen durch die Fed und die EZB sowie die Herabstufung der Bonität der USA reagiert?  Insgesamt liegt der Spread für US-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating bei 118 Basispunkten und damit unter seinem historischen Durchschnitt. Obwohl die jüngste Zinsentscheidung der Fed keine wirkliche Auswirkung auf die Spreads hatte, führte die Herabstufung des US-Ratings zumindest kurzfristig zu einer gewissen Volatilität.

 
 
 
 
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Foto: denisismagilov / Adobe Stock