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Wochenkommentar: Neue Höchststände erreicht

Wochenkommentar: Neuer Titel

Positive Nachrichten haben US-Aktien vergangene Woche auf neue Rekordstände getrieben: Der S&P 500 durchbrach die Marke von 4000 Punkten. Angetrieben wurden die Aktienmärkte unter anderem von der Anhebung der globalen Wachstumsprognose des IWF für 2021 und von den jüngsten Beschäftigungsdaten, die auf eine starke Erholung des amerikanischen Arbeitsmarkts im März hindeuten.

Auch der von US-Präsident Biden bekannt gegebene USD 2200 Mrd. schwere Investitionsplan, von dem Biden sagt, so etwas komme in einer Generation nur einmal vor, hat in Verbindung mit dem bereits beschlossenen Konjunkturpaket im Wert von USD 1900 Mrd. den Enthusiasmus der Investoren befeuert. Ein vorübergehender Rückgang der langfristigen Zinsen seit Anfang April hat an den US-Märkten die Aufmerksamkeit der Investoren wieder auf technische Faktoren und Internetaktien gelenkt. 

Anleihen: Riskante Werte bleiben attraktiv

Vor dem Hintergrund einer konjunkturellen Erholung scheint sich die Volatilität an den Märkten zu beruhigen. Der VIX, der als Volatilitätsindex als Angstbarometer gilt, fiel auf 17. Dies ist der niedrigste Stand seit Beginn der Covid-19-Pandemie (der VIX-Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate liegt bei 27). 

Jetzt, da wir auf eine Phase mit stärkerem Wirtschaftswachstum zusteuern, machen sich die Investoren allmählich Sorgen wegen einer steigenden Inflation. Befeuert werden diese Bedenken von dem großen von der US-Regierung angekündigten Infrastrukturpaket, der Anhebung der Prognose des IWF für das weltweite Wirtschaftswachstum 2021 und dem Anstieg des chinesischen März-Einkaufsmanagerindex für die Fertigungsindustrie auf 51,9 Punkte, der von Exportwachstum und einer Erholung im Inland getrieben wurde. Darüber hinaus führte die schnelle Verabreichung von Covid-19-Impfungen in den USA im März zu einem deutlich über den Erwartungen liegenden Anstieg der Beschäftigung außerhalb des Agrarsektors. Die Rendite auf 10-jährige US-Staatsanleihen stieg bis auf 1,7 % und liegt damit 80 Basispunkte über dem Stand zu Jahresbeginn. Da sich die Kurse bei Anleihen umgekehrt zur Rendite verhalten, ergibt sich für US-Staatsanleihen seit Jahresbeginn eine Gesamtentwicklung von -3,8 %. Auch Investment-Grade-Anleihen haben an Boden verloren (-3,7 % in den USA, -0,4 % in Europa), und Schwellenmarktanleihen ging es nicht anders (-4,8 % in harter Währung). Hochzinstitel, die in der Regel kürzere Laufzeiten haben (und damit weniger von der Zinsentwicklung abhängig sind), zeigen sich hingegen widerstandsfähiger und verzeichnen seit Jahresbeginn +1,5 % in den USA und +2 % in Europa.

Alles in allem haben die Anleger im ersten Quartal 2021 Zinsrisiken gemieden und stattdessen auf der Suche nach Anlageerfolg lieber Ausfallrisiken in Kauf genommen. Das könnte auch im kommenden Quartal so weitergehen: Die Investoren suchen nach Rendite, und die Ausfallquote bleibt niedrig.

Was unser Engagement in den höherwertigen Anleihesegmenten betrifft, bleiben wir angesichts der massiven Unterstützung durch geld- und fiskalpolitische Programme bei unserer leichten Übergewichtung von Staatsanleihen europäischer Peripherieländer, einer deutlich stärkeren Übergewichtung von europäischen Unternehmensanleihen und einer aktiven Wette auf US-Staatsanleihen. Innerhalb unserer Position in renditestarken Anleihesegmenten behalten wir unsere Vorliebe für Schwellenmarkt- und Hochzinsanleihen bei.

Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.

 

Foto: Kurt Kleemann / Shutterstock.com