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Wochenkommentar: Neue Hochs in Sicht

Wochenkommentar: Neue Hochs in Sicht
An den Aktienmärkten scheinen optimale Bedingungen für neue Allzeithochs zum Jahresende zu herrschen. Das sind die wichtigsten Ereignisse, die die Märkte an den letzten Tagen des Jahres bestimmen werden. Die USA und Großbritannien haben mit Covid-19-Impfungen begonnen. Die europäischen Behörden haben signalisiert, an diesem Montag den Impfstoff von Pfizer und Biontech zulassen zu wollen; das könnte den angeschlagenen Volkswirtschaften der Region einen Schub verleihen.
Der Brexit steuert auf die Entscheidung zu. Die letzte Auseinandersetzung über die Fischereirechte wird sowohl der EU als auch Großbritannien Frieden bringen. Die Verantwortlichen wagen eine vorsichtige Prognose, dass es binnen weniger Tage jetzt dann zu einer Einigung kommen werde. In den USA steht im Kongress die Verabschiedung eines USD 900 Mrd. schweren Hilfsprogramms an diesem Montag kurz bevor. Das Paket ist kleiner als erwartet, aber es ist trotzdem die Sorte von erfreulichen Nachrichten, auf die die Aktienmärkte ungeduldig gewartet hatten. Jerome Powell, der Chef der amerikanischen Notenbank Fed, versprach in der vergangenen Woche, die US-Wirtschaft weiterhin kräftig zu unterstützen. Er rechne im zweiten Halbjahr 2021 mit einer guten konjunkturellen Entwicklung, und die Inflation werde unter Kontrolle bleiben. Die vergangenen Handelstage waren für Wachstumsaktien erneut positiv, während Value-Titel nach den hohen Kursgewinnen der vergangenen vier Wochen eine Verschnaufpause einlegten.

Anleihen: Weiche Landung nach der schnellsten Erholung aller Zeiten

Im aktuell optimistischen Umfeld legt der Rentenmarkt nach der jüngsten Rally eine Pause ein und bereitet sich auf eine vermutlich weiche Landung zum Jahresende vor. Die Volatilität, gemessen am VIX-Index, ist in den vergangenen Wochen stabil geblieben und lag in der Nähe von 22 Punkten – deutlich unter dem diesjährigen Durchschnitt von 30 Punkten. In den USA fielen die Wirtschaftsdaten aus dem Fertigungssektor durchwachsen und damit etwas enttäuschend aus, was sich aber an den Kreditmärkten nicht auswirkte. Ein Blick auf die Performance seit Jahresbeginn zeigt, dass wir 2020 die schnellste Erholung der Kreditmärkte aller Zeiten erlebt haben. Das US-Investment-Grade-Segment verzeichnete ein Plus von 9 %, im US-Hochzinssegment waren es 5,4 %, bei europäischen Investment-Grade-Titeln waren es 2,8 % und an den europäischen Hochzinsmärkten 2,6 %.  

Die US-Fed erfreute die Märkte vergangene Woche mit der Zusicherung, den expansiven geldpolitischen Kurs fortzusetzen, um die Erholung der US-Wirtschaft zu unterstützen. Sie werde „mindestens“ im aktuellen Umfang von USD 120 Mrd. pro Monat weiterhin Anleihen kaufen, und die Käufe in Zukunft an die Fortschritte bei Beschäftigung und Inflation (2-%-Ziel) knüpfen. Darüber hinaus korrigierte die Zentralbank ihre Wachstumsaussichten nach oben. 

Worauf wird sich der Markt in den kommenden Wochen konzentrieren? Aktuell gibt es drei offene Themen: Wie erfolgreich werden die Covid-19-Impfungen sein? Wird das US-Hilfspaket an diesem Montag im Kongress verabschiedet? Und wie lange müssen Lockdown Maßnahmen durchgehalten werden? 

Da wir davon ausgehen, dass Anleihen massive Unterstützung durch geld- und fiskalpolitische Programme erfahren werden, halten wir an unserer leichten Übergewichtung von Staatsanleihen europäischer Peripherieländer, einer deutlich stärkeren Übergewichtung von europäischen Unternehmensanleihen und einer aktiven Position in US-Staatsanleihen fest. Darüber hinaus favorisieren wir weiterhin Schwellenmarktanleihen gegenüber Hochzinsanleihen, weil wir in den kommenden Monaten in Schwellenländern ein größeres Wertpotenzial sehen...

Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.


Foto: g0d4ather / Shutterstock.com