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Wochenkommentar: Märkte blicken nach vorne

Wochenkommentar: US-Märkte auf Rekordniveau

In der abgelaufenen Woche stand der Coronavirus erneut im Blickfeld der Marktteilnehmer. Dennoch konnten die Börsen der USA, der Eurozone und Chinas positive Kurszuwächse im Wochenverlauf melden. Sowohl die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus als auch die Kommentare der Behörden haben die Aktienmärkte in der vergangenen Woche im Allgemeinen unterstützt.

Abgesehen von einer Warnung, das Coronavirus könne die Weltwirtschaft beeinträchtigen, fielen die Kommentare von Jerome Powell, dem Chef der US-Notenbank Fed, relativ optimistisch aus. Die aktuelle Geldpolitik der Fed fördere ein nachhaltiges Wachstum und eine starke Arbeitsmarktentwicklung. Darüber hinaus pumpt Chinas Zentralbank Liquidität in den Markt und nutzt auch andere Mittel, um die finanziellen Folgen des Coronavirus zu begrenzen.

Die Berichtssaison fiel bislang insgesamt leicht positiv aus, aber die Unternehmen sind in ihren Planvorgaben für das kommende Jahr trotzdem sichtlich zurückhaltend. Dies liegt vor allem daran, dass sich der potenzielle Nachfragerückgang als Folge des Coronavirus schwer einschätzen lässt. Positiv ist, dass die globalen Technologiekonzerne gute Geschäftszahlen vermelden, was für steigende Kurse sorgt. Unternehmen in den Branchen Reisen, Freizeit und Luxusgüter spüren hingegen bereits eine geringere Nachfrage. Auch Aktien aus den Sektoren Energie und Grundstoffe hatten eine schwache Woche, denn diese Unternehmen leiden unter den sinkenden Öl- und Rohstoffpreisen.

Anleihen: Investoren suchen nach Rendite

Die führenden Staatsanleihen, darunter deutsche und amerikanische, verzeichnen höhere Kurse, weil die Renditen aufgrund von unter den Markterwartungen liegenden Wirtschaftsdaten unter Druck geraten. (Die Kurse und die Renditen von Anleihen entwickeln sich gegenläufig.) Zehnjährige US-Staatsanleihen werden mit 1,578 % gehandelt und liegen damit in der Nähe des Tiefpunkts von 2016, der bei 1,358 % lag. Zehnjährige deutsche Bundesanleihen rentieren mit -0,40 % und sind damit weit entfernt von ihrem Tief bei -0,718 %, das am 28. August 2018 erreicht wurde.

Die USA hatten bei der Konjunkturentwicklung in den vergangenen Jahren eindeutig die Nase vorn, während China und Europa mit Problemen auf dem jeweiligen Binnenmarkt zu kämpfen hatten. Das erwartete „Aufholen“ von Europa und China ist 2020 bislang ausgeblieben. Dennoch gehen wir davon aus, dass diese beiden Regionen am stärksten profitieren, wenn die Coronavirus-Sorgen nachlassen.

Der US-Dollar profitiert anders als die Eurozone und China von positiven Konjunkturüberraschungen in den USA; und die US-Fed setzt ihre Bilanzverlängerung fort. Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft ihre Strategie und hat eine neue Chefin. Die Märkte halten eine aktive geldpolitische Veränderung durch die EZB vor der Sommerpause für unwahrscheinlich. Wir sind weiterhin überzeugt, dass sowohl die US-Fed als auch die EZB im zweiten Quartal die Zinsen senken und die EZB ihr Anleihekaufprogramm verdoppelt.

Die Gesamtrenditen von Unternehmens- und Schwellenmarktanleihen scheinen immer weiter zu sinken, und die Gruppe der Anleihen mit negativer Verzinsung wird wieder größer. Dies veranlasst die Investoren, nach positiven Renditen zu suchen, und treibt sie in riskantere Anlageklassen. Für opportunistische Anleger bleiben Schwellenmarktanleihen unserer Einschätzung nach eine überzeugende Alternative. …

Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.


Foto: Vintage Tone / Shutterstock.com

Anleihen: unterschiedliche Markttreiber