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Wochenkommentar: Inflationserwartung steigt weiter an

Wochenkommentar: Märkte machen einen Schritt zurück

Nach einer größtenteils starken Rallye im Mai geriet der globale Aktienmarkt in dieser Woche unter Abwärtsdruck. Der VIX-Index, ein wichtiger Indikator für die Marktvolatilität, stieg am Mittwoch deutlich an. Dieser Anstieg resultierte aus steigenden Anleiherenditen, da die Märkte ihre Erwartungen an Zinssenkungen der Zentralbank neu kalibrierten.

Stärkere US-Wirtschaftsdaten, restriktive Äußerungen des Fed-Präsidenten von Minneapolis, Neel Kashkari, und die sich beschleunigende Inflation in Deutschland trieben die Anleiherenditen in die Höhe und dämpften die Hoffnungen auf eine Lockerung der Zentralbanken, was zu weit verbreiteten Rückgängen an den Aktienmärkten führte.

Der Energiesektor zeigte sich in dieser Woche widerstandsfähig, unterstützt durch einen Anstieg der Ölpreise nach erneuten Angriffen auf die Schifffahrtsrouten im Roten Meer und in Erwartung an das OPEC+-Treffen am 2. Juni (OPEC+ besteht aus OPEC-Mitgliedern und anderen ölproduzierenden Ländern). In Europa geriet der Basiskonsumgütersektor, insbesondere Luxusmarken, aufgrund eines harten Vorgehens gegen prominente Influencer in China unter Druck. Die chinesischen Behörden sperrten die Social-Media-Konten von drei prominenten Influencern, was sich negativ auf Marken auswirkte, die mit Luxusgütern in Verbindung gebracht werden.

Anleihen – Das Dilemma der Kreditbewertungen

Nach 2022 (einem schrecklichen Jahr für festverzinsliche Wertpapiere) waren die Renditen von Unternehmensanleihen sowohl im letzten als auch in diesem Jahr stark. Die aktuellen Renditen von Unternehmensanleihen sind aus historischer Sicht nach wie vor hoch und liegen weit über dem Niveau der letzten zehn Jahre. 

Aktuell bieten Unternehmensanleihen eine hohe Rendite. Der Hauptgrund hierfür sind die Renditen von US-Staatsanleihen und deutschen Bundesanleihen, die als risikofreie Renditen angesehen werden (risikofrei in dem Sinne, dass sie als kreditrisikofrei und nicht zinsrisikofrei angenommen werden) und so hoch sind wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Dies wiederum wirkt sich auch auf die Renditen von Anleihen aus, die mit einem Kreditrisiko verbunden sind. Die Rendite einer solchen Anleihe kann als Summe der zugrunde liegenden risikofreien Rendite (abhängig von der Laufzeit) zuzüglich einer Kompensation für das Kreditrisiko, dem sogenannten Credit Spread, angesehen werden.

Während die risikofreien Renditen nach wie vor hoch sind, werden die Credit Spreads derzeit nahe oder sogar auf Rekordtiefs gehandelt. Dies gilt insbesondere für auf USD lautende Anleihen (sowohl US-Unternehmensanleihen als auch Schwellenländeranleihen). Eine Ausnahme bilden auf Euro lautende Investment-Grade-Unternehmensanleihen, deren Spreads weit von ihren historischen Tiefstständen entfernt sind. 

 

 

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Foto: ChiccoDodiFC / Shutterstock.com