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Wochenkommentar: Investoren denken über Inflation nach

Wochenkommentar: US-Märkte steigen auf Vor-Corona-Niveau

Weltweit haben Regierungen mit Unterstützung der Notenbanken Maßnahmen ergriffen, um den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie entgegenzuwirken. Die Investoren waren nicht wirklich überzeugt, dass diese Konjunkturhilfen zu Inflation führen. Doch nach jüngsten Daten gerät diese Konsenshaltung ins Wanken. Jetzt wird stattdessen über das Risiko einer Überhitzung diskutiert. Die Debatte hat zwar gerade erst begonnen, aber mittelfristig könnte sie die Unterstützung durch die Geldpolitik der Zentralbanken belasten.

In den Industrieländern setzten die Aktienmärkte den Aufwärtstrend, der Ende der Vorwoche begonnen hatte, fort; dabei haben sich vor allem die USA und Japan besser entwickelt als europäische Aktien. Weltweit konnten mit Ausnahme von Versorgern alle Sektoren aufwerten. Zyklische Sektoren, insbesondere Finanzen, Grundstoffe und Energiewerte führten die Entwicklung an, während defensive Sektoren wie Gesundheit und der nicht zyklische Konsum hinterherhinkten. 

Anleihen: Die Risikobereitschaft bleibt 

Die Kapitalmärkte blicken weiterhin mit gutem Optimismus auf 2021. Die Covid-19-Impfprogramme sind angelaufen, und die Hoffnung auf ein Konjunkturpaket der neuen US-Regierung ist groß. Obwohl sich die Beschäftigungslage in den USA verbessert, bleibt Notenbankchef Jerome Powell vorsichtig und behält seine expansive Zinspolitik bei. Er bezeichnete seinen Ansatz als „geduldig expansive Geldpolitik, die auf den Lektionen der Vergangenheit basiert“. 

In diesem fragilen aber immer noch optimistischen und besser werdenden Umfeld beurteilen wir Hochzinsanleihen positiver. Die anhaltende Unterstützung durch Notenbanken und Regierungen dürfte 2021 weitgehend erhalten bleiben. Dies dürfte Hochzinsanleihen weiter zugutekommen, weil es das Vertrauen der Investoren in die Märkte stärkt. 

Risikobehaftete Anlagen dürften angesichts der üppigen Liquidität, der niedrigen Renditen und der nach den Covid-19-Impfprogrammen bevorstehenden konjunkturellen Erholung weitere Zuflüsse verzeichnen. Darüber hinaus hat sich die Qualität des Hochzinsanleihemarkts in den vergangenen neun Monaten deutlich verbessert, was zum Teil einer Zunahme von BB-Emittentinnen liegt. Diese Zunahme hat mit einer wachsenden Anzahl an „Fallen Angels“ zu tun; so werden Emittentinnen bezeichnet, die Investment-Grade-Status hatten und dann in den Hochzinsbereich abgerutscht sind. Was die Bewertung betrifft, sind Hochzinsanleihen im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt relativ teuer. Dennoch bleiben sie im aktuellen Niedrigzinsumfeld eine relativ attraktive Anlageklasse. 

Was unsere aktuelle Anleihenallokation insgesamt betrifft, glauben wir, dass Unternehmensanleihen von der massiven Unterstützung durch fiskalpolitische und geldpolitische Programme profitieren. Wir bevorzugen Unternehmensanleihen und Staatsanleihen der europäischen Peripherieländer. US-Staatsanleihen beurteilen wir inzwischen weniger zuversichtlich, weil wir unseren Ausblick für das Wirtschaftswachstum und die Renditeentwicklung in den USA deutlich angehoben haben. Schuldtitel aus Schwellenländern und, wie gesagt, Hochzinsanleihen beurteilen wir ebenfalls positiv...

 

Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.


Foto: Kurt Kleemann / Shutterstock.com