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Wochenkommentar: US-Märkte steigen auf Vor-Corona-Niveau

Wochenkommentar: Gewinne vorerst gut, doch der Ausblick trübt sich ein

Die Gewinnsaison ist derzeit in vollem Gange, und dementsprechend sind die Unternehmensnachrichten vollgepackt mit Gewinnmitteilungen und Umsatzmeldungen. Auch der Bankensektor ist durch den Zusammenbruch der First Republic Bank in Aufruhr.

Zum Ende der vergangenen Woche haben zwei Drittel der Unternehmen im S&P 500 Index und 60 % der Unternehmen im STOXX Europe 600 Bericht erstattet. Wie üblich haben die Unternehmen die Erwartungen gut gemanagt, was im Allgemeinen zu Umsätzen und Gewinnen führte, die über den Erwartungen lagen. 

In den USA erzielten etwa 80 % der Unternehmen bessere Ergebnisse als erwartet, in Europa waren es etwa 70 %. Die Aussichten für das zweite Quartal sind jedoch düsterer. Die meisten Unternehmen gehen davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Bedingungen im laufenden Quartal verschlechtern werden, auch wenn sich diese Einschätzung auf ein geringeres, nicht negatives Wachstum beschränkt. In unserer Gesamt- und Sektorallokation sind wir defensiv positioniert, da wir ebenfalls mit einem Gewinnrückgang und einzelnen Quartalen mit negativen Wirtschaftswachstum rechnen (Rezessionsängste). 

Die Daten für das verarbeitende Gewerbe (PMI) sind im April gegenüber März zurückgegangen. Und obwohl die Dienstleistungsdaten höher ausfallen, was zum Teil auf den Reiseverkehr zurückzuführen ist, gehen wir davon aus, dass auch dieser zurückgehen wird, wenn der "Nachholbedarf" an Reisen wegfällt und die Inflation weiter hoch bleibt. Die Reaktion der Aktienmärkte hält sich vorerst in Grenzen. Sowohl der europäische als auch der US-Aktienmarkt sind seit Beginn des Quartals in etwa gleich geblieben.

Was die Bankenturbulenzen in den USA betrifft, so leiden einige Regionalbanken unter Einlagenabflüssen aufgrund der attraktiven Zinssätze, die von Geldmarktfonds angeboten werden. Da die US-Notenbank weiterhin die Inflation bekämpft, was zu höheren Zinssätzen führt, ist mit noch mehr Abflüssen von Bankeinlagen zu rechnen. Es sieht so aus, als ob das Scheitern einiger Banken von der Fed vielleicht als Kollateralschaden betrachtet wird. Wir sind der Meinung, dass dies nicht zu einem Dominoeffekt führen oder die nationalen Banken gefährden wird. Wir halten eine untergewichtete Position im Finanzsektor.

Anleihen: Warten auf die Rezession

Im vergangenen Jahr deuteten die meisten Wirtschaftsexperten auf eine bevorstehende Rezession in der Eurozone und wahrscheinlich auch in den USA hin. Wir standen vor der vielleicht am meisten erwarteten Rezession in der Geschichte. Obwohl die in der vergangenen Woche veröffentlichten Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal weder für die Eurozone noch für die USA besonders stark ausfielen, deuteten sie darauf hin, dass sich keine der beiden Regionen in einer Rezession befindet. Einige Anleger könnten sich nun fragen, ob diese Rezessionsprognosen zu pessimistisch waren. Darüber hinaus sind in vielen Marktsegmente, einschließlich hochverzinslicher Unternehmensanleihen, die am meisten gefährdet sein sollten, derzeit keine Rezession eingepreist. 

Die Inflation bleibt hartnäckig hoch. Die Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) in der Eurozone scheint mit 5,6 % im April gegenüber 5,7 % im März endlich ihren Höhepunkt zu erreichen. Dies sind jedoch immer noch unangenehme Werte. In den USA deuten die jüngsten Daten darauf hin, dass sich das Lohnwachstum und der Inflationsdruck im verarbeitenden Gewerbe wieder beschleunigen könnten. 

 

Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.

 

Foto: Christian Carollo / Shutterstock.com