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Wochenkommentar: Tapering in Sicht

Wochenkommentar: Fed sieht leichte Rezession voraus

Während sich die Inflation in den USA deutlich zu verlangsamen beginnt (5 % im Jahresvergleich), scheint die Federal Reserve in einer unangenehmen Lage zu sein. Erstens verharrt die Kerninflation bei 5,6 %. Dies hat die Fed gezwungen, eine weitere Zinserhöhung im Mai in Betracht zu ziehen. Zweitens halten die Fed-Entscheidungsträger nun ein Szenario einer leichten Rezession für die zweite Jahreshälfte 2023 für zentral. 

Bislang bleiben die Märkte widerstandsfähig: Die europäischen und die Schwellenländermärkte sind in letzter Zeit leicht gestiegen, während die US-Aktienmärkte stagnieren. Innerhalb der europäischen Sektoren erzielten das Gesundheitswesen, Versorgungsunternehmen und Immobilien eine deutlich bessere Wertentwicklung, während Grundstoffe und Informationstechnologie (IT) eine unterdurchschnittliche Leistung zeigten. Innerhalb der US-Sektoren ist die gleiche Entwicklung zu beobachten, wobei die Wachstumssektoren (Kommunikationsdienste, zyklische Konsumgüter und IT) unterdurchschnittlich abschneiden. Der nächste Schritt für die Märkte wird die Gewinnsaison sein. 

Anleihen: Kommt die Inflation unter Kontrolle?

Nach dem Konkurs der Silicon Valley Bank und der Rettung der Credit Suisse verloren gestresste Anleger vorübergehend das Interesse an Makrodaten und konzentrierten sich mehr auf die Ereignisse im Bankensektor. Einen Monat später hat sich das Bankenbeben beruhigt. Die Makrodaten stehen wieder im Vordergrund, allerdings mit einigen Überraschungen. Die US-Verbraucherpreise sind im März sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich stärker als erwartet gesunken. Wir gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen im Mai ein letztes Mal um 25 Basispunkte anheben wird, bevor sie dann bis Dezember unverändert bleiben sollten. Ab Dezember könnten erste Zinssenkungen der amerikanischen Zentralbank folgen. 

Betrachtet man den Markt für festverzinsliche Wertpapiere und die Bewertungen, so ist das derzeitige Umfeld aus Sicht der Risikoprämien nach wie vor historisch attraktiv. Die Renditen befinden sich auf breiter Front immer noch in der Nähe des höchsten Niveaus seit zehn Jahren und sind für Anleiheinvestoren, insbesondere im Hinblick auf die allgemeine Kreditqualität im Unternehmenssektor, weiterhin attraktiv.   

Was unsere Positionen im hochwertigen Anleihesegment angeht, bevorzugen wir angesichts der nach wie vor attraktiven Kreditrisikoaufschläge in Europa eine leichte Übergewichtung europäischer Unternehmensanleihen. Was unsere Position in Staatsanleihen betrifft, so sind wir nahezu neutral. Innerhalb unserer Allokation in den risikoreicheren und renditestarken Anleihesegmenten behalten wir eine neutrale Tendenz gegenüber Schwellenländern bei und sind negativ gegenüber Hochzinsanleihen eingestellt, da wir die aktuellen Risikoaufschläge im Hinblick auf das wirtschaftliche Umfeld für zu niedrig halten.

 

Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.

 

Foto: sokolovsky / Shutterstock.com