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Wochenkommentar: Inflation tritt in den Hintergrund

Wochenkommentar: Entscheidende Abstimmungen

Die Aktienmärkte standen in dieser Woche auf wackeligen Füßen, da sich Anleger Sorgen über den Ausgang der Abstimmung über die US-Schuldenobergrenze vor dem Stichtag 5. Juni machten. Das Repräsentantenhaus hat für die vereinbarte Vereinbarung gestimmt, und es wird erwartet, dass auch der US-Senat sie bald billigen wird. Insgesamt blieben die Niveaus der globalen Märkte weitgehend unverändert.

In Bezug auf die Sektoren ergab sich ein gemischtes Bild. Die US-Märkte wurden vor allem durch den Informationstechnologiesektor (IT) angetrieben, während in Europa und den Schwellenländern der IT-Sektor der einzige Gewinner war. Der Energiesektor litt am meisten unter den Rezessionsängsten. Die Ölpreise erreichten den niedrigsten Stand der letzten 12 Monate.

Die in dieser Woche veröffentlichten Inflationszahlen für die Eurozone bestätigten, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hat, da sowohl die Gesamtinflation als auch die Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) weiter zurückging. Dies ist eine gute Nachricht für die Europäische Zentralbank (EZB) und die Anleger. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass die Inflation weiterhin weit über dem Ziel der Zentralbank liegt. Daher ist wahrscheinlich eine weitere wirtschaftliche Schwäche erforderlich, um die Inflation wieder auf diesen Wert zu bringen. Es bleibt daher abzuwarten, wann die EZB bereit sein wird, die Zinsen nicht mehr zu erhöhen. Wir gehen davon aus, dass sich die EZB dem Ende ihres Zinserhöhungskurses nähert und noch zwei weitere Zinserhöhungen um 25 Basispunkte (Bp) vornehmen wird.

Die Volkswirtschaften haben sich in diesem Jahr besser gehalten als erwartet, auch wenn einige der Daten aus Europa und China in letzter Zeit schwächer geworden sind. Deutschland zum Beispiel befindet sich offiziell in einer Rezession. In den USA scheint sich die Wirtschaft immer noch gut zu halten, da sowohl der Dienstleistungssektor als auch der Arbeitsmarkt stark sind. Auch der Stress im Bankensektor scheint (noch) keine größeren Auswirkungen zu haben. Nach der Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf ihrer letzten Sitzung im Mai erwarten wir nun, dass die Fed eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegt.

Da die Anleiherenditen so hoch sind wie seit Jahren nicht mehr und die Zentralbanken das Ende ihrer Zinserhöhungszyklen erreicht oder zumindest fast erreicht haben dürften, halten wir hochwertige Anleihen für eine relativ attraktive Anlage. Wir sind jedoch der Ansicht, dass das Risiko besteht, dass die Zentralbanken eine weitere Straffung der Geldpolitik für notwendig erachten. 

In Bezug auf das Kreditrisiko sind wir zurückhaltend. Dies drückt sich vor allem in einer Untergewichtung von hochverzinslichen Unternehmensanleihen aus. Wir gehen davon aus, dass die geldpolitische Straffung, die die Zentralbanken bereits vorgenommen haben, sowohl in Europa als auch in den USA zu einer Rezession führen wird. Wenn nicht kurzfristig, dann wahrscheinlich später durch weitere geldpolitische Straffungen, da die Zentralbanken eine gewisse wirtschaftliche Schwäche benötigen, um die Inflation zu zügeln. 

 

Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.

 

Foto: g0d4ather / Shutterstock.com