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Wochenkommentar: Wachstumssektoren weiter stark

Wochenkommentar: Die Berichtssaison hat begonnen

Es ist weiterhin schwierig zu beurteilen, ob die aktuell hohe Inflation längerfristig bestehen bleibt oder ob sie ein vorübergehendes Phänomen darstellt. Die Volkswirte von ABN AMRO gehen von einer vorübergehenden Spitze aus und rechnen damit, dass die Anleiherenditen bis gut ins nächste Jahr hinein auf ihrem niedrigen Niveau bleiben. 

Anleihen: Inflation als Kompass

Die Märkte preisen allerdings bereits einen früher beginnenden Zinsanhebungszyklus ein. Die Renditen sind über alle Anleihen hinweg bereits etwas gestiegen. Kernländerstaatsanleihen zeichnen sich nach wie vor durch negative Renditen aus und sind deshalb nicht zu empfehlen.  Staatsanleihen der europäischen Peripherieländer und Unternehmensanleihen sind hingegen nach wie vor stabil und bieten ein gewisse Überrendite gegenüber dem Halten von Bargeld. Da wir die Inflation aber für ein vorübergehendes Phänomen halten, rechnen wir mit Überschussrenditen durch sinkende Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen. Wir sehen auch keine großen Nachteile bei Unternehmensanleihen, denn Emittenten mit hoher Bonität (sog. Investment-Grade-Emittenten) haben ihre Schulden im Allgemeinen reduziert und verzeichnen nach dem Ende der Lockdowns wieder steigende Umsätze. Darüber hinaus scheint die Europäische Zentralbank noch länger an ihrem Anleihekaufprogramm festzuhalten um damit den Markt zu stützen. Peripherieländer wie Italien und Spanien dürften von der positiven Stimmung profitieren, die durch eine fortschreitende europäische Integration entsteht.

Darüber hinaus favorisieren wir weiterhin Schwellenmarktanleihen. Dabei agieren wird jedoch mit Bedacht, da wir von einer volatilen Zinsentwicklung ausgehen, die sich auf die Haltung der Investoren gegenüber dieser Anlageklasse auswirken könnte, obwohl die US-Fed noch gar nicht begonnen hat, ihre Anleihekäufe zurückzufahren (Tapering). Außerdem haben viele Zentralbanken in Schwellenländern bereits mit Zinserhöhungen begonnen, sodass die Renditen auf diesen lokalen Märkten steigen. Die Lage in China, dem größten Schwellenland, bleibt unsicher. Chinesische Unternehmen sind für den Großteil des jüngsten Anstiegs der Risikoaufschläge verantwortlich. Trotzdem beurteilen wir Schwellenmarktanleihen angesichts hoher Rohstoffpreise und daraus folgender Überschüsse in den Leistungsbilanzen dieser Länder weiter positiv. Die Situation könnte negative Auswirkungen des Fed-Taperings, wie wir sie 2013 erlebt haben, verhindern. Wir beobachten die Entwicklung der US-Zinsen, das weltweite Wachstum und die Stimmung der Investoren weiterhin aktiv.

Aktien

Die vergangene Woche begann an den Aktienmärkten sorgenvoll. Doch zur Wochenmitte, mit dem Beginn der Berichtssaison, drehte sich die Stimmung: Die Investoren wurden wieder optimistischer und konzentrierten sich auf Unternehmen, die für das aktuell schwierige Umfeld gut gerüstet sind.

Die Entwicklung der einzelnen Sektoren war volatil. Die MSCI-World-Indizes für Immobilien und Grundstoffe zählten zu den Gewinnern, während Kommunikation und Finanzen eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung verzeichneten. Das könnte sich in der Berichtssaison für das dritte Quartal jetzt aber ändern.

JP Morgan zählte zu den ersten Unternehmen, die Zahlen für das dritte Quartal vorlegten. Resümierend lässt sich die Entwicklung der Bank als gut bezeichnen. Der Quartalsgewinn lag über den Erwartungen. Der stärkste Treiber hierbei war allerdings die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 2,1 Mrd. US-Dollar. Der Aktienkurs reagierte kaum auf die Veröffentlichung der Zahlen. Neben JP Morgan legte eine weitere US-Bank Quartalszahlen vor: die First Republic Bank. Sie übertraf beim Wachstum des Kreditgeschäfts und des Einlagengeschäfts die Erwartungen. In diesem Fall reagierte der Aktienkurs positiv.

Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.

 

Foto: McIek / Shutterstock.com