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Wochenkommentar: US-Märkte steigen auf Vor-Corona-Niveau

Wochenkommentar: Angespannte Lage

Derzeit gehen viele Investoren von einer Reihe von Zinserhöhungen aus, vor allem seitens der Fed in den USA. Dieser geldpolitische Kurswechsel, die extrem hohe Inflation, die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine und die Möglichkeit einer sich abkühlenden Weltwirtschaft setzten die Märkte unter Druck.

Die Zinswende in den USA in Kombination mit Andeutungen für einen Kurswechsel der EZB, haben einen guten Start festverzinslicher Wertpapiere in das Jahr 2022 verhindert. Da die Inflationsentwicklungen weltweit nach wie vor keine Abschwächungen zeigen, schlagen die Zentralbanken einen Zinserhöhungskurs ein, was die Rahmenbedingungen für die Anleihemärkte erschwert.

Die annualisierte Inflationsrate in den USA lag im Dezember bei 7 % und im Januar bei 7,5 %, was dem höchsten Niveau seit 30 Jahren entspricht. In Europa erreichte die Teuerung 5 %. Da wir von steigenden Renditen (auf festverzinsliche Wertpapiere) ausgehen, bleiben wir in Kernstaatsanleihen der Eurozone weiterhin signifikant Untergewichtet. Dadurch konnten wir einen Teil der durch fallende Anleihekurse entstandenen Verluste reduzieren. Anleihekurse entwickeln sich umgekehrt zu den Renditen: Wenn die Renditen steigen, fallen die Kurse.

Unsere Übergewichtung der höherrentierlichen Titel des Anleiheportfolios wirkt sich immer noch vorteilhaft aus, da die Risikoprämien in diesem Segment weniger stark gestiegen sind als die der höherwertigen Anleihensegmente des Portfolios. Dennoch haben wir im Januar das Risiko verringert, indem wir unsere Position in Schwellenmarktanleihen verkleinert haben. Der Grund für die Reduzierung von Schwellenmarktanleihen besteht darin, dass wir angesichts der Zinsvolatilität und der unsicheren Inflationsentwicklung eine gewisse Vorsicht für angebracht halten.

Deshalb haben wir vergangenen Monat auch unsere Anleihepositionen der höherwertigen Segmente des Portfolios neu austariert: Europäische Investment-Grade-Unternehmensanleihen sind weiter übergewichtet, wir haben aber den Abstand zu Investment-Grade-Staatsanleihen verringert. Investment-Grade beschreibt jeweils eine hohe Bonität der Emittenten, hier also die Bonität der jeweiligen Staaten und Unternehmen.

Sobald klar ist, dass der Großteil der bevorstehenden Zinserhöhungen eingepreist ist, könnten wir die Aussichten von Anleihen positiver beurteilen. Es dürfte aber bis zur zweiten Jahreshälfte 2022 dauern, bis wir diesen Punkt erreichen.


Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.

 

Foto: Christian Carollo / Shutterstock.com