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Wochenkommentar: Die Unternehmen öffnen ihre Bücher

Wochenkommentar: Quartalszahlen sorgen für positives Marktumfeld

Vor dem Hintergrund relativ stabiler, langfristiger Zinssätze entwickelten sich die globalen Aktienmärkte positiv. In einer Woche, in der viele Geschäftszahlen veröffentlicht wurden, waren die Anleger im Allgemeinen mit den Ergebnissen und den Ausblicken der Unternehmen zufrieden, was zu einer positiven Stimmung führte. 

Darüber hinaus deuteten verschiedene Nachrichtenberichte darauf hin, dass die chinesischen Behörden Maßnahmen zur Stabilisierung des inländischen Aktienmarktes und zur Wiederherstellung des Vertrauens der Anleger einführen könnten. Dies verhalf chinesischen Aktien in dieser Woche zu einer Erholung.

Die Aktienmärkte in Europa, den USA und den Schwellenländern entwickelten sich in dieser Woche sehr ähnlich. Im bisherigen Jahresverlauf zeigen sich jedoch bereits deutliche regionale Unterschiede. Der US-Markt liegt im Plus während europäische Märkte eher seitwärts tendieren. Die Schwellenländer dagegen hinken seit Jahresanfang deutlich hinterher. Auch zwischen den Sektoren gab es diese Woche einige Unterschiede. Unternehmen aus dem Kommunikationssektor sowie der Informationstechnologie schnitten deutlich besser ab, während der Immobiliensektor sowie Versorger deutlich schlechter abschnitten. 

Unter den verschiedenen Berichten wurden die Quartalsergebnisse von ASML, Netflix und SAP von den Anlegern besonders positiv aufgenommen. Aktien, die im Bereich künstlicher Intelligenz tätig sind haben sich seit Anfang des Jahres gut entwickelt. In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass der Aktienkurs von Nvidia seit Jahresbeginn um mehr als 20 Prozent gestiegen ist.

In dieser Woche gehörten Netflix, TE Connectivity und das Cybersicherheitsunternehmen Fortinet zu den Aktien mit der besten Performance in den USA, während Archer-Daniels-Midland, der Chemiekonzern Dupont de Nemours und 3M hinter dem Markt zurückblieben. In Europa erzielten Siemens Energy, die im Bereich der erneuerbaren Energien tätig sind, ASML und HelloFresh eine deutlich bessere Wertentwicklung, während Puma, Enel und JDE Peet's nachgaben.

Unternehmensanleihen preisen eine weiche Landung der Wirtschaft ein

Auf den Anleihemärkten begannen das Jahr zurückhaltend und Investoren erkannten, dass die Renditen gegen Ende 2023 zu stark gestiegen waren. Viele Entscheidungsträger der Zentralbanken haben sich gegen den Markt durchgesetzt, und das mit einigem Erfolg: Einige verfrüht erwartete Zinssenkungen wurden ausgepreist, und die Renditen stabilisierten sich diese Woche auf einem realistischeren Niveau. 

Letzte Woche deutete EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf dem Weltwirtschaftsforum bereits an, dass die erste Zinssenkung der Zentralbank eher im Sommer als im Frühjahr zu erwarten sei. Bei der EZB-Sitzung in dieser Woche gab es keine Überraschungen, auch wenn die Märkte Lagarde in der Pressekonferenz als leicht zurückhaltend wahrnahmen. In der nächsten Woche werden die Inflationszahlen in Europa, die US-Arbeitsmarktdaten und vor allem die Fed-Sitzung weitere Hinweise auf mögliche Zinsentwicklungen liefern. 

Auch die Creditspreads begannen das Jahr vorsichtig. Die Verluste beschränkten sich jedoch auf die erste Woche und wurden bereits weitgehend wieder aufgeholt. Die meisten Segmente der Unternehmensanleihemärkte erscheinen teuer, wenn man die aktuellen (niedrigen) Spreads mit den historischen Niveaus vergleicht. Eine Ausnahme bilden die auf Euro lautenden Investment-Grade-Unternehmensanleihen, die um den historischen Mittelwert der Spreads herum gehandelt werden. Die meisten Segmente der risikoreicheren Unternehmensanleihemärkte (Hochzins- und Schwellenländeranleihen) sind jedoch extrem teuer, wobei die Spreads im historischen Vergleich niedrig sind. Mit Ausnahme der notleidenden Emittenten sind sie für eine sanfte Landung der Wirtschaft gepreist. Glücklicherweise ist dies genau das, was die meisten Ökonomen, einschließlich unserer eigenen, für die USA erwarten. 

 
 
 
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Foto: ChiccoDodiFC / Shutterstock.com