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Wochenkommentar: Aktien in der Seitwärtsbewegung

Wochenkommentar: US-Märkte steigen auf Vor-Corona-Niveau

Die globalen Aktienmärkte haben sich vergangene Woche seitwärts entwickelt. Die Investoren zeigten sich besorgt über neuerliche coronabedingte Einschränkungen in Europa, die den konjunkturellen Aufschwung gefährden könnten, und über potenzielle Steuererhöhungen in den USA.. 

Unterschiedliche Medien berichteten, der US-Plan zur Erneuerung der Infrastruktur im Land könnte ein Volumen von USD 3-4 Billionen erreichen und zum Teil über Steuererhöhungen finanziert werden. In Asien geriet der chinesische Aktienmarkt unter Druck, da die USA und ihre Verbündeten Sanktionen gegen chinesische Funktionäre wegen der Behandlung von Uiguren verhängten.

Aus Sektorperspektive führten defensive Bereiche wie Immobilien, Versorger und der nicht zyklische Konsum den Markt an, während sich die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen (Treasuries) stabilisierte. Zyklische Sektoren waren in der vergangenen Woche weniger gefragt, obwohl sie eigentlich von verstärkten Öffnungen profitieren. Der zyklische Konsum, Finanzen und Grundstoffe hinkten dem Gesamtmarkt hinterher. Der Energiesektor und die Ölpreise konnten sich hingegen erholen, weil ein auf Grund gelaufenes Containerschiff den Suezkanal blockiert und dadurch zu einer Verknappung des Erdölangebots beigetragen hat. 

Anleihen: Bärische Stimmung hält an

Bis zum 18. März tendierten die Anleiherenditen weltweit aufwärts. In den USA lag dies an einer wesentlichen Verbesserung der Konjunkturaussichten und der wachsenden Sorge, die Fed könnte die Zinsen doch früher anheben als erwartet. Die US-Wirtschaft dürfte sich deutlich schneller erholen als prognostiziert, weil das Impfprogramm schnell voranschreitet und das staatliche Konjunkturpaket zügig und großzügig umgesetzt wird. 

In Europa steigen die Anleiherenditen nicht mehr. Die dritte Corona-Infektionswelle rollt über den europäischen Kontinent, und Öffnungen werden zunehmend zurückgenommen oder verschoben. Dies bedeutet, dass die US-Wirtschaft deutlich schneller wieder auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie liegen könnte als Europa. Trotzdem wird die amerikanische Geldpolitik expansiv bleiben, denn die amerikanische Wirtschaft hat genügend ungenutzte Kapazitäten, als dass auf kurze Sicht eine Verknappung der Geldpolitik drohen würde. 

Notenbank-Chef Jerome Powell machte deutlich, dass es vor Ende 2023 keine Zinserhöhung geben werde und dass auch die Anleihekaufprogramme weiterlaufen würden. Außerdem sagte er, es werde dieses Jahr zwar zu Preissteigerungen kommen, wenn die Pandemie nachlässt, aber dies werde wohl nicht zu einer übermäßigen Inflation führen. Powell signalisierte, dass die Fed es anders als die EZB nicht eilig hat, gegen den Anstieg der Renditen vorzugehen. 

Wir machen uns keine allzu großen Sorgen wegen steigender US-Renditen, denn dieser Trend wurde von Inflationserwartungen angetrieben, die unserer Einschätzung nach ungerechtfertigt hoch sind. 

Die Renditen auf Staatsanleihen der Eurozone sind vor dem Hintergrund neuerlicher Lockdowns und höherer Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank gefallen. Der Renditeabstand zwischen Staatsanleihen der Eurozone und der USA ist im März größer geworden und erreichte wieder Vor-Corona-Niveau. Die Renditen auf Kernländerstaatsanleihen der Eurozone bleiben niedrig, negativ und unattraktiv. Deshalb sind Kernländerstaatsanleihen nicht mehr gefragt, sondern wir bevorzugen stattdessen Schuldtitel von Italien und Spanien. Risikobehaftete Vermögenswerte gerieten durch die im März verzeichneten höheren Anleiherenditen unter Druck, aber wir behalten dennoch unsere Risikobereitschaft bei und konzentrieren uns auf Unternehmens- und Schwellenmarktanleihen. Schwellenmarktanleihen und -währungen konnten getragen vom Versprechen der Fed, die Zinsen niedrig zu lassen, jüngst aufwerten. Innerhalb des Portfolios bevorzugen wir weiterhin Anleihen mit niedrigerem Rating, wie globale Hochzins- und Schwellenmarktanleihen. In den hohen Ratingklassen geben wir nach wie vor Investment-Grade-Unternehmensanleihen den Vorzug vor Kernländerstaatsanleihen.

Der vollständige Marktbericht steht unseren Kunden wöchentlich zur Verfügung.


Foto: Foto: Jorg Hackemann / Shutterstock.com