Wochenkommentar: Aktien im Aufwärtstrend

Für die Aktienmärkte verlief die Woche vor Ostern gut: Sowohl der S&P 500 als auch der Stoxx Europe 600 verzeichnete einen Anstieg, weil eine Reihe von globalen Frühindikatoren die Hoffnung auf eine starke konjunkturelle Erholung im zweiten Halbjahr 2021 verstärkte.
In den USA zeigen so-wohl die Daten für den Fertigungssektor als auch die Zahlen aus dem Dienstleistungsgewerbe ein stabiles Wachstum an. In der Eurozone bewegen sich die Stimmungsbarometer wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. In den USA stieg das Verbrauchervertrauen im März auf die höchsten Werte seit einem Jahr. Chinas Fertigungsdaten signalisieren, dass die Wirtschaft des Landes im März Fahrt aufgenommen hat; vor allem die Verbraucher tragen wieder stark dazu bei und geben bereitwillig Geld aus – jetzt, wo die Corona bedingten Beschränkungen gelockert wurden. Weltweit sehen Verbraucher, Unternehmen und Investoren Licht am Ende des Tunnels und handeln auch entsprechend.
Der Philadelphia Stock Exchange Semiconductor Index, der auch als Sox Index bekannt ist, erreichte Allzeithochs, weil die Nachfrage nach Chips deutlich größer ist als das Angebot. Die Aktien von Halbleiterherstellern boomen, es gibt allerdings negative Nebenwirkungen. So gaben zum Beispiel US-Autobauhersteller bekannt, die Produktion teilweise und vorübergehend auszusetzen, da es an Chips fehlt. Hersteller warnten, der globale Engpass bei Elektronikkomponenten verschärfe sich und könne bis ins nächste Jahr hinein andauern. Das sind nicht nur für Autobauer, sondern auch für andere Branchen wie Unterhaltungselektronik und Halbleiter schlechte Nachrichten. Erfreulich ist es hingegen für die Hersteller von Halbleiterausrüstung, die sich über eine anhaltende Nachfrage nach ihren Produkten freuen. Auf Angebotsseite haben Halbleiterhersteller angekündigt, ihre Kapazitäten aufstocken zu wollen, um den Angebotsengpass zu beseitigen.
Jeder weiß inzwischen, dass die Renditen auf sogenannte risikolose Anleihen, wie die Staatsanleihen von Kernländern, negativ oder sehr gering sind, und die Wertentwicklungsaussichten sind trübe. Ein ETF auf Staatsanleihen der Eurozone hat im vergangenen Quartal 2,35 % an Wert verloren. Dazu kam es, weil die Euro-Renditen gleich-laufend mit den Zinsen in den USA gestiegen sind, da die Investoren davon ausgehen, dass sich in den USA Inflationsdruck einschleicht. Globale Hochzinsanleihen (mit einer auf den Euro bezogenen Währungsabsicherung) verzeichneten hingegen eine positive Wertentwicklung von 0,75 %. Dieses Segment war seit Jahresbeginn noch nie im Minus. Warum? Weil die Entwicklung der Anleihekurse von zwei Faktoren abhängt: der erwarteten Zinsentwicklung und der Angst vor Zahlungsausfällen. Diese Faktoren sind in der Regel gegenläufig. Steigen die Zinsen – zum Beispiel weil die Investoren von einem höheren Wirtschaftswachstum ausgehen –, sinkt in der Regel das Risiko von Zahlungsausfällen. Insofern kann ein Anlagesegment wie Hoch-zinsanleihen, das mit höheren Bonitätsrisiken (Credit Risks) verbunden ist, einen Puffer gegen steigende Zinsen bieten.
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