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Wochenkommentar: Russland, Inflation und Zentralbanken im Fokus

US-Bankenprobleme wirken sich auf Europa aus

Der Zusammenbruch von zwei US-Banken in den letzten Tagen hallt in Europa nach und führt zu einer breiten Abwärtsbewegung an den Finanzmärkten.

Am Freitag schlossen die US-Behörden die Silicon Valley Bank und am Sonntag dann auch die Signature Bank. Um das Ansteckungsrisiko zu begrenzen, trafen die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) und die Federal Reserve mit Unterstützung des US-Finanzministeriums zwei weitere wichtige Entscheidungen. Sie garantierten alle Einlagen der beiden Banken, einschließlich derjenigen, die nicht versichert waren, d.h. über der Obergrenze der FDIC-Versicherung von 250.000 USD lagen. Ziel war es, den Kunden der US-Banken die Sicherheit des Bankensystems zu versichern und einen Bank-Run zu verhindern. 
 
Die Fed hat außerdem ein neues Programm, das Bank Term Funding Program, aufgelegt, mit dem Kredite mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr unter Verwendung der "sicheren Vermögenswerte" eines Instituts als Sicherheiten zum Nennwert vergeben werden sollen. Das Programm bietet eine zusätzliche Liquiditätsquelle gegen hochwertige Wertpapiere und soll verhindern, dass eine Bank diese Wertpapiere in Stresssituationen verkaufen muss. 
Trotz dieser mutigen Schritte bleiben Unsicherheiten in Bezug auf die US-Regionalbanken und, allgemeiner betrachtet, den gesamten US-Bankensektor bestehen. Das Augenmerk der Anleger wird in den kommenden Wochen darauf gerichtet sein, wie sich die Bankkunden in diesem volatilen Umfeld verhalten.  

Europäischer Bankensektor unter Druck

Doch die USA sind nicht die einzigen, die mit Problemen im Bankensektor zu kämpfen haben. Seit Anfang dieser Woche steht auch der europäische Bankensektor aufgrund der Spannungen in den USA und der Probleme bei der Credit Suisse unter Druck. Am späten Mittwoch erklärte die Schweizer Zentralbank jedoch, sie werde der Credit Suisse bei Bedarf Liquidität zur Verfügung stellen. 

Der europäische Bankensektor gab am Mittwoch um 8,4 % nach. Ausschlaggebend für diese Korrektur waren Sorgen über mögliche Ansteckungseffekte, die kritischere Beurteilung des Bankensektors durch die Investoren aufgrund der schwierigeren wirtschaftlichen Aussichten für den Bankensektor sowie Gewinnmitnahmen, nachdem der europäische Bankensektor seit Ende September bis zum 10. März um mehr als 40 % gestiegen war.

Abverkauf risikoorientierter Anlagen

Die Spannungen im US-amerikanischen und europäischen Bankensektor führen zu einer allgemeinen Risikominderung an den Finanzmärkten. Die europäischen Aktienmärkte gaben gestern um 2,9 % nach, während die US-Aktienmärkte mit einem Rückgang von 0,7 % etwas besser abschnitten. Über Nacht gaben die japanischen und chinesischen Märkte um 0,8 % bzw. 1,9 % nach. An den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere zogen die Staatsanleihen an, wobei die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen 3,5 % und zehnjähriger Bundesanleihen 2,13 % erreichten. An den Rohstoffmärkten stürzten die Ölpreise ab, wobei Rohöl der Sorte WTI jetzt um 67 USD/Barrel gehandelt wird. Schließlich fungiert der US-Dollar als sicherer Hafen, insbesondere gegenüber dem Euro, der um mehr als 1,5 % aufwertete.  Diese beträchtlichen Bewegungen sind durch die Risikoaversion motiviert und werden durch das zunehmende Risiko einer Rezession verschärft, da sich die finanziellen Bedingungen verschärfen. Heute Morgen scheint sich eine Erholung der europäischen Aktienmärkte abzuzeichnen, nachdem die Credit Suisse mitgeteilt hat, dass sie sich bei der Schweizerischen Nationalbank bis zu 50 Milliarden Schweizer Franken leihen wird. 

Zentralbanken im Rampenlicht

Die Zentralbanken werden in den kommenden Tagen im Rampenlicht stehen. Die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank ist für heute angesetzt, und die Fed trifft sich nächste Woche.  Vor Beginn der Krise erwog die EZB eine Anhebung um 50 Basispunkte, während der Fed-Vorsitzende Jerome Powell angesichts der nach wie vor hohen Inflation eine mögliche Beschleunigung der Straffung andeutete. 

Heute sind die Aussichten wesentlich unsicherer. Obwohl die Inflation nach wie vor ein zentrales Thema für die Zentralbanken ist, führt die zunehmende Volatilität an den Finanzmärkten zu einer deutlichen Verschärfung der finanziellen Bedingungen. Die Märkte preisen nun ein, dass die Fed ihre Leitzinssätze bis Ende 2023 wieder senken wird.

Unsere Anlagestrategie vor diesem Hintergrund

Wie in unseren letzten Marktkommentaren erläutert, hat eine straffe Geldpolitik der Zentralbanken immer wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum in den kommenden Quartalen weiter verlangsamen und die Unternehmensgewinne unter Druck setzen wird. Vor diesem Hintergrund könnte die Marktvolatilität in den kommenden Monaten über ihrem langfristigen Durchschnitt liegen. Folglich bleiben wir bei unserer Portfoliopositionierung weiterhin zurückhaltend. Wir sind in Aktien untergewichtet, und in Bezug auf die Regionen sind wir in den Industrieländern gegenüber den Schwellenländern untergewichtet. Was die Aktiensektoren betrifft, so sind wir dem Finanzsektor gegenüber neutral eingestellt und haben eine leicht defensive Ausrichtung mit einer Übergewichtung im Gesundheitssektor. Gegenüber festverzinslichen Wertpapieren sind wir insgesamt neutral eingestellt, wobei wir qualitativ hochwertige Segmente bevorzugen, die eine Diversifizierung des Portfolios ermöglichen.

Was Anleger tun sollten

Anlegern, die an den Finanzmärkten investiert sind, empfehlen wir, die aktuelle Marktsituation abzuwarten und keine größeren Bewegungen vorzunehmen. Außerdem schützt ein gut diversifiziertes Portfolio vor einem übermäßigen Engagement in bestimmten Risiken. Für Anleger, die bereit sind, in die Finanzmärkte zu investieren, wird die anhaltende Volatilität des Marktes wahrscheinlich nach und nach Chancen aufdecken.
Die vorgenannten Einschätzungen des globalen Anlagekomitees der ABN AMRO und Bethmann Bank (Global Investment Committee) spiegeln die Kapitalmarktmeinung des Anlagekomitees wider und sind richtungsgebend für die Wertpapierdienstleistungen unseres Hauses. Form und Zeitpunkt einer möglichen Umsetzung der Meinung kann sich in Abhängigkeit der von Kunden gewählten Wertpapierdienstleistung unterscheiden. In diesem Kontext weisen wir darauf hin, dass die mögliche Nutzung der Begriffe „Portfolio“ bzw. „Depot“ in dieser Publikation keinen direkten Bezug zu Ihrem Depot und den darin verwahrten Vermögenswerten aufweisen. Vielmehr beziehen sich die Ausführungen auf fiktive Portfolien, welche die Einschätzungen des Anlagekomitees repräsentieren und als Grundlage für die Wertpapierdienstleistungen herangezogen werden.
 
Einschätzungen zur Über- bzw. Untergewichtung einer Anlageklasse beziehen sich stets auf die langfristige (strategische) Anlageklassengewichtung im jeweiligen Risikoprofil des fiktiven Portfolios. Die tatsächliche Gewichtung der Anlageklassen in den Kundendepots kann, abhängig von den Vereinbarungen des Kunden mit der Bank, davon abweichen.
 
Im Kontext der Darstellung von Anlagechancen verweist die Bethmann Bank ausdrücklich auf die mit einer Kapitalanlage verbundenen Risiken. Die Anlage in Finanzinstrumente ist mit einer Vielzahl von Risiken verbunden, die dazu führen können, dass die beabsichtigten Anlageziele nicht erreicht werden. Neben Kursänderungs-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken können Anlagen in internationalen Märkten weiteren Risiken, insbesondere Fremdwährungs- und politischen Risiken, bis hin zum Totalverlust der Anlage unterliegen. Bei der besonderen Akzentuierung einzelner Branchen, Regionen oder Subanlageklassen im Portfolio können Konzentrationsrisiken entstehen, die Anlagern bewusst sein sollten.
 
Die in dieser Publikation geäußerten Einschätzungen des globalen Anlagekomitees können einer Fehleinschätzung unterliegen, deren Umsetzung zu Vermögensverlusten führen können. Die genannten Chancen unterliegen immer dem Risiko, dass das chancenbegründende Ereignis gar nicht eintritt.
 
Für eine vollständige Risikoaufklärung sollten Anleger auch die Broschüre „Basisinformationen über Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“ beachten, die durch die Bethmann Bank erhältlich ist.  
 
 
Wichtige Hinweise
 
Bei dieser Ausarbeitung handelt es sich um eine unverbindlichen Einschätzung, deren Inhalte sich auf die Zukunft beziehen und sich als unzutreffend herausstellen können.
 
Diese Ausarbeitung wurde von uns sorgfältig zusammengestellt und beruht auf Quellen, die wir für zuverlässig erachten. Zu einer Mitteilung von künftigen Änderungen unserer Einschätzungen ist die Bethmann Bank nicht verpflichtet. Diese Ausarbeitung ist keine Finanzanalyse im Sinne des WpHG und unterliegt daher weder den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen noch dem Verbot des Handelns vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen.
 
Diese Ausarbeitung stellt weder ein Angebot noch eine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgendeiner Finanzanlage noch eine offizielle Bestätigung einer Transaktion dar. Sie dient lediglich Informationszwecken und kann eine anleger- und anlagegerechte Beratung nicht ersetzen. Die Bethmann Bank übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der in dieser Ausarbeitung enthaltenen Angaben und Informationen, gleich aus welchem Rechtsgrund. Etwa in der Bethmann Bank vorhandene vertrauliche Informationen, die dem diese Ausarbeitung erstellenden Bereich aufgrund organisatorischer Vorkehrungen (z.B. sog. Chinese Walls) nicht zur Verfügung standen, sind nicht Gegenstand dieser Ausarbeitung.
 
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Die in dieser Publikation geäußerten Einschätzungen des globalen Anlagekomitees können einer Fehleinschätzung unterliegen, deren Umsetzung zu Vermögensverlusten führen können. Die genannten Chancen unterliegen immer dem Risiko, dass das chancenbegründende Ereignis gar nicht eintritt.
 
Für eine vollständige Risikoaufklärung sollten Anleger auch die Broschüre „Basisinformationen über Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“ beachten, die durch die Bethmann Bank erhältlich ist.  
 
 
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Die beschriebenen Produkte und Dienstleistungen sollen nicht in den Rechtsordnungen angeboten, verkauft oder vertrieben werden, in denen dies unzulässig ist, einschließlich der Vereinigten Staaten von Amerika. Wenn Sie beschriebene Produkte und Dienstleistungen in Anspruch nehmen wollen, sind Sie verpflichtet, die ABN AMRO Bank N.V. Frankfurt Branch darüber zu informieren, wenn Sie eine US-Person sind oder es Ihnen in Ihrem Heimatland nicht gestattet ist, solche Produkte oder Dienstleistungen zu beziehen.
 
 
Herausgeber: ABN AMRO Bank N.V: Frankfurt Branch, Mainzer Landstraße 1, 60329 Frankfurt am Main. Alle Rechte vorbehalten.
 
Stand: 16.03.2023