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Wochenkommentar: US-Märkte steigen auf Vor-Corona-Niveau

Schweizer Bankendeal wird helfen, das Vertrauen wiederherzustellen

Nach einer turbulenten Woche, in der das Vertrauen von Sparern und Anlegern in die Schweizer Bank Credit Suisse weiter bröckelte, stimmte die Schweizer Schwestergesellschaft UBS am Sonntagabend der Übernahme der Credit Suisse zu. Obwohl diese Übernahme für die Anleger der Credit Suisse eine bittere Pille ist, glauben wir, dass sie ein notwendiger Schritt ist, um das Vertrauen in den Bankensektor wiederherzustellen.

Was geschah am Wochenende?

Gestern Abend wurde in der Schweiz bekannt gegeben, dass die UBS ihren langjährigen Konkurrenten Credit Suisse übernehmen wird. Die Übernahme erfolgte nach einer Zeit der Unruhe im Umfeld der Credit Suisse und wurde unter starker Beteiligung der Schweizer Behörden ausgehandelt. Die UBS wird rund 3 Mrd. CHF (mehr als 3 Mrd. USD) für die Credit Suisse zahlen, was einem erheblichen Abschlag gegenüber dem Schlusskurs der Credit Suisse-Aktie vom vergangenen Freitag entspricht. Die Schweizerische Nationalbank wird zusätzliche Liquidität zur Verfügung stellen, und die Schweizer Regierung wird Garantien für mögliche Verluste übernehmen, falls diese einen bestimmten Schwellenwert überschreiten sollten. Im Rahmen des staatlichen Rettungspakets werden rund 16 Milliarden Franken an so genannten "Additional-Tier-1-Anleihen" (AT1-Anleihen) vollständig abgeschrieben.
 
Auf den ersten Blick erscheint der vereinbarte Übernahmepreis im Vergleich zum Marktwert der Credit Suisse in der jüngeren Vergangenheit sehr niedrig. Ende 2022 lag die Marktkapitalisierung der Credit Suisse bei über CHF 20 Milliarden. Der Hauptgrund für diesen scheinbar niedrigen Übernahmepreis liegt darin, dass nicht absehbar ist, wie die Kunden der Credit Suisse reagieren werden. Denn der Kern des Problems besteht darin, dass die Kunden ihr Geld abziehen, weil sie kein Vertrauen in die Credit Suisse haben. Unklar ist auch, welche Art von zukünftigen Verlusten und möglichen Klagen die neue Eigentümerin UBS zu bewältigen haben wird. 
 
Unserer Ansicht nach ist die Übernahme ein schwieriger, aber notwendiger Schritt, um das Vertrauen in den Bankensektor wiederherzustellen. Das Geschäft wurde unter großem Druck abgeschlossen, damit es vor der Öffnung der Märkte am Montagmorgen unter Dach und Fach war. Es ist eine gute Nachricht, dass dieses Ziel erreicht wurde, auch wenn der Deal für die Aktionäre der Credit Suisse und insbesondere für die Anleger in den AT1-Anleihen der Credit Suisse eine bittere Pille ist, die sie schlucken müssen. 

Sind die Schwierigkeiten für das Bankensystem nun vorbei?

Auch wenn wir dies als einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung des Vertrauens ansehen, bleibt noch viel zu tun. Zunächst stellt sich die Frage, welche Auswirkungen die Abschreibung der AT1-Anleihen der Credit Suisse haben wird. Derzeit ist unklar, wer die Investoren dieser Anleihen waren und welche Auswirkungen die Abschreibung auf die Institute haben wird, die diese Anleihen halten. Wichtige Zentralbanken (einschließlich der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank) haben angekündigt, zusätzliche Liquidität bereitzustellen, um die Finanzindustrie bei Bedarf weiter zu unterstützen. Neben den AT1-Anleihen der Credit Suisse dürften auch AT1-Anleihen anderer Emittenten - die auf den breiteren Märkten für nachrangige Anleihen gehandelt werden - neu bewertet werden, da die Abschreibung der AT1-Anleihen der Credit Suisse auch dazu führen könnte, dass andere risikoreichere Anleihen von den Anlegern anders wahrgenommen werden. Für die Inhaber höherrangiger Anleihen der Credit Suisse ist die Übernahme eine gute Nachricht, da vorerst keine Abschreibungen auf diese Anleihen zu erwarten sind.

Was die Situation im US-Bankensektor betrifft, so herrscht weiterhin Unklarheit über die regionalen US-Banken. Am vergangenen Freitag gerieten die Regionalbanken erneut unter Druck, da die Anleger befürchteten, dass die Kunden weiterhin Einlagen abziehen würden, was letztlich zu einer ähnlichen Situation wie bei der Silicon Valley Bank (die eine Woche zuvor zusammengebrochen war) führen würde. Schließlich gehen wir davon aus, dass die Banken weniger bereit sein werden, neue Kredite zu vergeben (Verschärfung ihrer Kreditvergabekriterien) und dass sie versuchen werden, durch höhere Zinssätze mehr Einlagen anzuziehen. 

Unsere Einschätzung des Finanzsektors bleibt unverändert. Nach einer Zeit, in der die europäischen Banken - unterstützt durch höhere Zinssätze und ein stärkeres Wirtschaftswachstum als erwartet - eine deutliche Outperformance erzielten, setzen die jüngsten Entwicklungen im Bankensektor die Finanzwerte unter Druck, da die Banken sich neuen Herausforderungen stellen müssen. Zu diesen Herausforderungen gehört die Möglichkeit, dass die Regulierungsbehörden den Banken in den kommenden Quartalen höhere Kapital- und Liquiditätsanforderungen auferlegen werden. Daher bleiben wir für den Finanzsektor neutral.

Wie wird sich die Krise auf das Wirtschaftswachstum auswirken?

Die Auswirkungen der Turbulenzen werden sich vor allem in einer Verschärfung der finanziellen Bedingungen zeigen. Wir haben gesehen, dass sich die finanziellen Bedingungen in der letzten Woche erheblich verschärft haben. Hierdurch dürfte das Wirtschaftswachstum zusätzlich unter Druck geraten. Wenn Banken konservativer werden, wird das Kreditwachstum zurückgehen. Für die Unternehmen bedeutet dies, dass es schwieriger und/oder teurer wird, Kredite zu erhalten, was zu geringeren Investitionen dieser Unternehmen führt. Dabei ist zu bedenken, dass ein geringeres Wachstum eigentlich etwas ist, was die Zentralbanken derzeit anstreben, da ein Rückgang des Wachstums dazu beitragen soll, die hohe Inflation einzudämmen. Wir rechnen nach wie vor mit einer weiteren Zinserhöhung um 25 Basispunkte durch die Federal Reserve im Laufe dieser Woche.

Was bedeutet das für die Anleger?

Auch wenn wir glauben, dass die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ein guter Schritt ist, um das Vertrauen wiederherzustellen, gehen wir davon aus, dass die Volatilität in den kommenden Wochen anhalten wird. Die Aktienmärkte in Asien und Europa haben heute Morgen niedriger eröffnet, da die Anleger die Nachricht verdauen müssen. In volatilen Märkten empfehlen wir den Anlegern, keine größeren Veränderungen in ihren Anlageportfolios vorzunehmen. Die Zentralbanken haben angedeutet, dass sie bereit sind, bei Bedarf zu handeln, was die Märkte stützt. Es ist jedoch noch zu früh, die aktuellen Marktentwicklungen als Gelegenheit zu betrachten, das Risiko im Portfolio zu erhöhen.

Die vorgenannten Einschätzungen des globalen Anlagekomitees der ABN AMRO und Bethmann Bank (Global Investment Committee) spiegeln die Kapitalmarktmeinung des Anlagekomitees wider und sind richtungsgebend für die Wertpapierdienstleistungen unseres Hauses. Form und Zeitpunkt einer möglichen Umsetzung der Meinung kann sich in Abhängigkeit der von Kunden gewählten Wertpapierdienstleistung unterscheiden. In diesem Kontext weisen wir darauf hin, dass die mögliche Nutzung der Begriffe „Portfolio“ bzw. „Depot“ in dieser Publikation keinen direkten Bezug zu Ihrem Depot und den darin verwahrten Vermögenswerten aufweisen. Vielmehr beziehen sich die Ausführungen auf fiktive Portfolien, welche die Einschätzungen des Anlagekomitees repräsentieren und als Grundlage für die Wertpapierdienstleistungen herangezogen werden.
 
Einschätzungen zur Über- bzw. Untergewichtung einer Anlageklasse beziehen sich stets auf die langfristige (strategische) Anlageklassengewichtung im jeweiligen Risikoprofil des fiktiven Portfolios. Die tatsächliche Gewichtung der Anlageklassen in den Kundendepots kann, abhängig von den Vereinbarungen des Kunden mit der Bank, davon abweichen.
 
Im Kontext der Darstellung von Anlagechancen verweist die Bethmann Bank ausdrücklich auf die mit einer Kapitalanlage verbundenen Risiken. Die Anlage in Finanzinstrumente ist mit einer Vielzahl von Risiken verbunden, die dazu führen können, dass die beabsichtigten Anlageziele nicht erreicht werden. Neben Kursänderungs-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken können Anlagen in internationalen Märkten weiteren Risiken, insbesondere Fremdwährungs- und politischen Risiken, bis hin zum Totalverlust der Anlage unterliegen. Bei der besonderen Akzentuierung einzelner Branchen, Regionen oder Subanlageklassen im Portfolio können Konzentrationsrisiken entstehen, die Anlagern bewusst sein sollten.
 
Die in dieser Publikation geäußerten Einschätzungen des globalen Anlagekomitees können einer Fehleinschätzung unterliegen, deren Umsetzung zu Vermögensverlusten führen können. Die genannten Chancen unterliegen immer dem Risiko, dass das chancenbegründende Ereignis gar nicht eintritt.
 
Für eine vollständige Risikoaufklärung sollten Anleger auch die Broschüre „Basisinformationen über Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“ beachten, die durch die Bethmann Bank erhältlich ist.  
 
 
Wichtige Hinweise
 
Bei dieser Ausarbeitung handelt es sich um eine unverbindlichen Einschätzung, deren Inhalte sich auf die Zukunft beziehen und sich als unzutreffend herausstellen können.
 
Diese Ausarbeitung wurde von uns sorgfältig zusammengestellt und beruht auf Quellen, die wir für zuverlässig erachten. Zu einer Mitteilung von künftigen Änderungen unserer Einschätzungen ist die Bethmann Bank nicht verpflichtet. Diese Ausarbeitung ist keine Finanzanalyse im Sinne des WpHG und unterliegt daher weder den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen noch dem Verbot des Handelns vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen.
 
Diese Ausarbeitung stellt weder ein Angebot noch eine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgendeiner Finanzanlage noch eine offizielle Bestätigung einer Transaktion dar. Sie dient lediglich Informationszwecken und kann eine anleger- und anlagegerechte Beratung nicht ersetzen. Die Bethmann Bank übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der in dieser Ausarbeitung enthaltenen Angaben und Informationen, gleich aus welchem Rechtsgrund. Etwa in der Bethmann Bank vorhandene vertrauliche Informationen, die dem diese Ausarbeitung erstellenden Bereich aufgrund organisatorischer Vorkehrungen (z.B. sog. Chinese Walls) nicht zur Verfügung standen, sind nicht Gegenstand dieser Ausarbeitung.
 
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Für eine vollständige Risikoaufklärung sollten Anleger auch die Broschüre „Basisinformationen über Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“ beachten, die durch die Bethmann Bank erhältlich ist.  
 
 
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Die beschriebenen Produkte und Dienstleistungen sollen nicht in den Rechtsordnungen angeboten, verkauft oder vertrieben werden, in denen dies unzulässig ist, einschließlich der Vereinigten Staaten von Amerika. Wenn Sie beschriebene Produkte und Dienstleistungen in Anspruch nehmen wollen, sind Sie verpflichtet, die ABN AMRO Bank N.V. Frankfurt Branch darüber zu informieren, wenn Sie eine US-Person sind oder es Ihnen in Ihrem Heimatland nicht gestattet ist, solche Produkte oder Dienstleistungen zu beziehen.
 
 
Herausgeber: ABN AMRO Bank N.V: Frankfurt Branch, Mainzer Landstraße 1, 60329 Frankfurt am Main. Alle Rechte vorbehalten.
 
Stand: 20.03.2023