
COP26: Ein weiterer Schritt nach vorn
In den vergangenen zwei Wochen waren alle Augen auf die Weltklimakonferenz 2021 in Glasgow (COP26) gerichtet. Die Ergebnisse der Konferenz mit fast 200 teilnehmenden Ländern konnten hierbei die Erwartungen vieler nicht erfüllen, manche sprechen sogar von einem Scheitern. Unserer Meinung nach ist dies jedoch nicht gerechtfertigt.
Ein bedeutendes Ergebnis der Konferenz ist die Verdeutlichung der Wichtigkeit der Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch die Energiewende. Das am Ende formulierte Ergebnis skizziert die Vision einer Welt, in der die Nutzung von Kohle radikal reduziert wird, Subventionen für fossile Brennstoffe abgeschafft werden, die Abholzung von Wäldern eingedämmt wird und die Regierungen strengere Klimaziele formulieren, damit die Ziele des Pariser Abkommens noch erreicht werden können. Das Abkommen gibt Unternehmen und Investoren Instrumente an die Hand, die bei der Entwicklung einer Vision oder Strategie und bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden können.
Interessant für Investoren
Die Notwendigkeit dieser Instrumente steht außer Frage, da die globale Durchschnittstemperatur weiter steigen wird, sollten keine energischeren Maßnahmen ergriffen werden. Gleichzeitig stellen die notwendigen Maßnahmen sowie deren schnelle Umsetzung, welche nötig sind um das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen, vielleicht eine der größten Herausforderungen dar, denen sich die Weltbevölkerung je stellen musste.
Das liegt zum einen an den unterschiedlichen Interessen von Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern, zum anderen an der noch begrenzten Verfügbarkeit nachhaltiger Alternativen. Oder wie es der Weltklimarat (IPCC) in seinem Bericht formuliert: Wir brauchen alle verfügbaren und noch zu entwickelnden Energielösungen, um das gewünschte Szenario einer globalen Erwärmung um maximal 1,5 Grad zu erreichen. Daraus würden sich aber auch Chancen ergeben. Es wird wahrscheinlich eine Welle von Investitionen in (erneuerbare) Energielösungen auslösen, die neue Arbeitsplätze schaffen und das Wirtschaftswachstum forcieren könnte.
Natürlich betrachten wir diese Entwicklungen auch aus einer Investitionsperspektive. Studien zeigen, dass Unternehmen, die einen Beitrag zur Energiewende leisten, um die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, attraktive Wachstumschancen haben und häufig ein geringeres Risikoprofil aufweisen als Unternehmen, die dies nicht tun.
Gleiche Wettbewerbsbedingungen
Um die Energiewende voranzutreiben, müssen diese Unternehmen die Möglichkeit haben, konkurrenzfähig zu werden. Dies erfordert gleiche Wettbewerbsbedingungen und dass alle Unternehmen vergleichbare Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen müssen. Damit würde ein unlauterer Wettbewerb zwischen umweltschädlichen und nachhaltigen Unternehmen verhindert. Die auf der COP26 getroffenen Vereinbarungen werden dazu beitragen.
So hat ein Unternehmen, das sich für eine günstigere, nicht nachhaltige Energieversorgung entscheidet, oft immer noch geringere Kosten als ein Unternehmen, das sich für Energien aus dem erneuerbaren Segment entscheidet. Voraussetzung für den Erfolg der Energiewende ist daher, dass die Regierungen weltweit immer weitreichendere Vereinbarungen darüber treffen müssen, im Hinblick auf das Verhalten von Unternehmen mit Menschen, der Umwelt und der Gesellschaft. Die auf der COP26 getroffenen Vereinbarungen sind daher ein Schritt in die richtige Richtung.