
Chancen und Risiken managen
Die Wiedereröffnung der Volkswirtschaften nach dem Lockdown führte zu einigen „Gipfelwerten", die für Anleger relevant sind. Die entwickelten Märkte erreichten im laufenden Jahr neue Höchststände beim Wirtschaftswachstum, den Unternehmensgewinnen und der Marktliquidität.
Vor diesem Hintergrund beschloss unser Investmentkomitee, das Risiko-Ertrags-Verhältnis des Portfolios anzupassen: Es führte die Aktienquote in der Vermögensallokation auf eine niedrigere Übergewichtung zurück und schichtete die Erlöse in Barmittel um. Diese Entscheidung war notwendig, nachdem steigende Aktienkurse die Gewichtung von Aktien im Gesamtportfolio in die Höhe getrieben hatten – eine Situation, die als "Drift" bekannt ist. Ein signifikanter Drift erfordert die Entscheidung, ihn entweder zu akzeptieren oder zum Zielniveau zurückzukehren.
Wir halten die Rückkehr zur Zielallokation für den richtigen Schritt, wenn man die verschiedenen Chancen und Risiken berücksichtigt, die das aktuelle Umfeld und das Jahr 2022 mit sich bringen. Aktien werden nach wie vor bevorzugt (Übergewichtung), Anleihen sind nach wie vor unattraktiv (Untergewichtung) und Hedgefonds werden für defensivere Portfolios bevorzugt.
Aktien bleiben bevorzugte Anlageform
Wir bevorzugen weiterhin risikoreiche Anlagen wie Aktien, da wir für 2022 ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum erwarten. Wir gehen davon aus, dass die Gewinne im nächsten Jahr im hohen einstelligen Bereich wachsen werden und dass Aktien angesichts des Mangels an Alternativen die bevorzugte Anlageform für Anleger bleiben werden. Die Zentralbanken werden voraussichtlich konstruktiv bleiben, auch wenn sie allmählich aus der sehr akkommodierenden Geldpolitik der Pandemiezeit aussteigen werden.
Während wir davon ausgehen, dass die Europäische Zentralbank die Zinssätze unverändert belassen wird, erwarten wir nun, dass die US-Notenbank im Juni 2022 mit der Anhebung der Zinssätze beginnt und im Laufe der nächsten zwei Jahre zum Zinsniveau von vor der Pandemie zurückkehren wird.
Dies schafft die Voraussetzungen für eine Divergenz zwischen der EZB und der Fed, die zusammen mit dem Übergang der Weltwirtschaft „zurück zur Normalität" Chancen für die Anleger bietet. Durch die Aufstockung der Barmittel infolge der Neugewichtung sind die Anleger in der Lage, künftige Marktchancen zu nutzen, sobald sie sich ergeben.
Weitere Informationen über unsere Anlagestrategie finden Sie in der Investmentstrategie 2022 „Der Weg hinter dem Gipfel“, die am 2. Dezember 2021 veröffentlicht wird.