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Wochenkommentar: Technologiewelle schwappt über die Märkte

Marktbericht: Werden höhere US-Renditen zu einer Bedrohung für die Märkte?

Der US-Anleihenmarkt hat in der zurückliegenden Woche einen Abverkauf erlebt, der durch den starken Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen initiiert wurde. Infolgedessen sind die Anleihekurse, die sich generell in die entgegengesetzte Richtung der Renditen bewegen, gefallen. Grund ist eine Kombination aus zu vielen guten Nachrichten und der Sorge der Anleger, dass die Inflation früher zurückkommt als erwartet.

Die Aussicht auf ein riesiges Konjunkturpaket, niedrigere Steuern und positive Nachrichten bezüglich der Impfkampagnen ließen die Renditen von US-Staatsanleihen in diesem Jahr um 65 Basispunkte auf über 1,60 % ansteigen (Stand per 8 März). Es begann damit, dass die Anleger erwarteten, dass die Inflation früher als erwartet zurückkehren würde. Dies war der Hauptgrund für den Anstieg der Renditen bis Mitte Februar. Seitdem preisten die Anleger jedoch auch ein, dass die US-Notenbank die Zinsen anheben würde, was die Renditen von US-Schatzpapieren noch höher trieb. Die europäischen Renditen folgten, allerdings nur um etwa die Hälfte des Anstiegs der US-Renditen. 

Die Aktienmärkte wurden durch steigende Inflationserwartungen gestützt, die eine Erholung der Weltwirtschaft signalisieren. Der Anstieg der Zinssätze seit Mitte Februar hatte jedoch eine andere Wirkung auf die Aktienmärkte. Die Marktvolatilität nahm deutlich zu und es kam zu Gewinnmitnahmen, insbesondere bei Wachstumswerten. Inflationsängste führten zudem zu einer deutlichen Outperformance von zyklischen und Value-Titeln. In Europa sind Rohstoffe und Finanzwerte die beiden Sektoren, die sich seit Anfang des Jahres am besten entwickelt haben. 

Wir glauben, dass die Renditen kurzfristig noch etwas weiter steigen könnten, was zu weiterer Volatilität an den Aktienmärkten führen könnte. Die US-Notenbank hat nichts gegen höhere Renditen, die durch Inflationserwartungen begründet sind. Sie wird jedoch auf steigende Renditen achten, die von Anlegern verursacht werden, die eine aggressivere Reaktion der US-Zentralbank erwarten. Ein Überschießen der Renditen könnte die konjunkturelle Erholung verlangsamen, indem es die Finanzierungskosten für Unternehmen und Verbraucher erhöht. Im weiteren Verlauf könnte sich dies auf die Aktienmärkte auswirken und vor allem Wachstumswerte unter Druck setzen.

Wir erwarten einen Rückgang der langfristigen US-Renditen

Für die zweite Hälfte dieses Jahres erwarten wir, dass die langfristigen US-Renditen sinken, sich stärker an die kurzfristigen Renditen angleichen und somit zu einer Abflachung der US-Renditekurve führen werden. Dies liegt daran, dass wir glauben, dass die Inflationsdaten durch statistisches Rauschen aufgrund der Auswirkungen der Pandemie verzerrt werden. Wir glauben nicht, dass die Inflation lange Zeit auf einem erhöhten Niveau verharrt. Stattdessen denken wir, dass es noch zwei bis drei Jahre dauern wird, bis wir wieder das Beschäftigungsniveau von vor der Pandemie erreicht haben – und selbst dieses Niveau hat zuvor keine wesentliche inflationäre Entwicklung hervorgebracht. 

Sobald die Anleger realisieren, dass die Inflation nicht unmittelbar zurückkehrt, sollten die Renditen sinken und die Fed wird sich weiterhin unterstützend und akkommodierend verhalten. Dies wird wahrscheinlich auch zu weniger Marktvolatilität führen; Wachstumsaktien könnten in der Lage sein, sich zu stabilisieren. In dieser Situation würden Aktienanleger belohnt, da das Wirtschaftswachstum und die Gewinnerholung die Märkte weiterhin unterstützen. 

Viele Anleihesegmente bleiben unattraktiv

Die flache europäische Zinskurve lässt Investoren mit einem hohen Risiko negativer Zinserträge bei Anleihen zurück. Die hochwertigsten Anleihen, beispielsweise Kern-Staatsanleihen, könnten im Jahr 2021 sogar die größte Enttäuschung für die Portfolioentwicklung sein. Während diese Anleihen bisher in schwierigen Zeiten einen Puffer für Portfolios geboten hatten, ist dieser Schutz angesichts negativer Renditen nicht mehr gegeben. Kerneuropäische Staatsanleihen stehen daher nicht ganz oben in der Gunst. Mit der Zeit könnten hingegen US-Staatsanleihen wieder für den Schutz von Portfolios nützlich werden, wenn die Renditen überschießen und bessere Konditionen für einen Einstieg ergeben sollten.

Aktien gegenüber Anleihen bevorzugt

Unser globaler Anlageausschuss bevorzugt weiterhin Aktien (leichte Übergewichtung) gegenüber Anleihen (neutral). Unsere Sektorallokation ist auf die aktuelle Marktdynamik abgestimmt. Wir sind mit einem ausgewogenen, zyklisch und wertorientiert ausgerichteten Portfolio gut aufgestellt. Insbesondere bevorzugen wir die Sektoren Grundstoffe, Industrie, zyklische Konsumgüter und Finanzwerte (übergewichtet), während wir gegenüber Technologiewerten eine neutrale Haltung einnehmen. Die Korrektur bei Technologiewerten sehen wir vorerst nicht als Kaufgelegenheit.

Wir erwarten einen Rückgang der langfristigen US-Renditen

Für die zweite Hälfte dieses Jahres erwarten wir, dass die langfristigen US-Renditen sinken und sich stärker an die kurzfristigen Renditen angleichen werden, was zu einer Abflachung der US-Renditekurve führen wird. Dies liegt daran, dass wir glauben, dass die Inflationsdaten durch statistisches Rauschen aufgrund der Auswirkungen der Pandemie verzerrt werden. Wir glauben nicht, dass die Inflation lange Zeit auf einem erhöhten Niveau verharrt. Stattdessen denken wir, dass es noch zwei bis drei Jahre dauern wird, bis wir wieder das Beschäftigungsniveau von vor der Pandemie erreicht haben - und selbst dieses Niveau hat zuvor keine wesentliche inflationäre Entwicklung hervorgebracht.

Sobald die Anleger realisieren, dass eine Rückkehr zur Inflation nicht vor der Tür steht, sollten die Renditen zurückgehen und die Fed wird sich weiterhin unterstützend und akkommodierend verhalten. Dies wird wahrscheinlich auch zu weniger Marktvolatilität führen; und Wachstumsaktien könnten in der Lage sein, sich zu stabilisieren. In dieser Situation würden Aktienanleger belohnt werden, da das Wirtschaftswachstum und die Gewinnerholung die Märkte weiterhin unterstützen.

Viele Anleihesegmente bleiben unattraktiv

Die flache europäische Zinskurve lässt Investoren mit einem hohen Risiko negativer Zinserträge bei Anleihen zurück. Die hochwertigsten Anleihen, wie z. B. Kern-Staatsanleihen, könnten im Jahr 2021 sogar die größte Enttäuschung für die Portfolioentwicklung sein. Während das Halten dieser Anleihen in der Vergangenheit einen Puffer gegen schwierige Zeiten für Portfolios geboten hat, ist dieser Schutz angesichts negativer Renditen nicht mehr gegeben. Kerneuropäische Staatsanleihen sind daher nicht in der Gunst. Mit der Zeit könnten hingegen US-Staatsanleihen wieder für den Schutz von Portfolios nützlich werden, wenn die Renditen in diesen Tagen überschießen und sich verbesserte Konditionen für einen Einstieg ergeben sollten.

Aktien gegenüber Anleihen bevorzugt

Unser globaler Anlageausschuss bevorzugt weiterhin Aktien (leichte Übergewichtung) gegenüber Anleihen (neutral). Unsere Sektorallokation ist auf die aktuelle Marktdynamik abgestimmt. Wir sind mit einem ausgewogenen, zyklisch und wertorientiert ausgerichteten Portfolio gut aufgestellt. Insbesondere bevorzugen wir die Sektoren Grundstoffe, Industrie, zyklische Konsumgüter und Finanzwerte (übergewichtet), während wir gegenüber Technologiewerten eine neutrale Haltung einnehmen. Die Korrektur bei Technologiewerten sehen wir vorerst nicht als Kaufgelegenheit.

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