
Alle Augen auf Trump
2024 war ein für die Finanzmärkte erfolgreiches Jahr. Doch 2025 werden einige Herausforderungen hinzukommen. Was bedeutet Trumps zweite Amtszeit für die Weltwirtschaft? Wird die Inflation weiter zurückgehen? Wird die Gewinndynamik anhalten? Angesichts der aktuellen Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft und insbesondere der USA bleiben wir moderat positiv und leicht übergewichtet bei Aktien und Anleihen.
Trumps zweite Amtszeit
Nachdem Trump sowohl die Präsidentschaft als auch den Kongress gewonnen hatte, formulierte er weiter Forderungen nach neuen Zöllen, dem Kauf von Grönland und der Integration von Kanada und Mexiko als neue US-Bundesstaaten. Eines ist sicher, die kommenden vier Jahre werden nicht langweilig sein. Bei der Umsetzung seiner Politik erwarten wir einen „gemäßigten Trump“, der Zölle einführen wird, auch wenn sie vielleicht nicht so hoch und umfangreich sein werden, wie er es angekündigt hatte. Insbesondere für Europa könnten sich die Zölle gezielt auf bestimmte Produkte oder Sektoren konzentrieren. Folglich dürften Anfang des Jahres die Exporte in die USA steigen, bevor die Zölle in Kraft treten. Ab dem Frühjahr sollten die Handelsbarrieren spürbarer werden und das Wachstum in Europa und China bremsen.
Aktien: USA bleiben stark
Wir erwarten, dass die Weltwirtschaft im kommenden Jahr wachsen wird, was die Unternehmensgewinne stützen dürfte. Auch hier sind die USA führend. Die Zentralbanken werden die Zinssätze voraussichtlich weiter senken. Dies unterstützt die Aktienmärkte, sodass wir eine leicht übergewichtige Position in Aktien einnehmen.
Die Gewinn- und Wirtschaftsdaten aus den USA sind nach wie vor positiv, während sich Europa noch aus der Stagnation befreien muss. Die US-Importzölle können zusätzlich zu einer größeren wirtschaftlichen Divergenz zwischen den Regionen führen, wobei die USA ein höheres Wirtschaftswachstum, aber auch eine höhere Inflation verzeichnen. Daher bevorzugen wir weiterhin US-Aktien gegenüber europäischen Aktien. Unser Ausblick für die Schwellenländer ist neutral, aufgrund der zum Teil gemischten Signale aus der chinesischen Wirtschaft. Auf Branchenebene sehen wir Chancen in den Bereichen Informationstechnologie, Finanzwerte und Gesundheitswesen, während wir bei Grundstoffen und Basiskonsumgütern zurückhaltend sind.
Europäische Anleihen profitieren von niedrigeren Zinssätzen
Mit Anhebung von Zöllen, wird die Inflation in der Eurozone – aufgrund der wirtschaftlichen Bremseffekte – weiter zurückgehen. Hierdurch bieten sich der Europäischen Zentralbank (EZB) Handlungsspielräume für eine weitere Senkung der Leitzinsen. Wir erwarten, dass die Zinsen in den USA langsamer sinken werden als in Europa, da Importzölle und eine stärkere Wirtschaft die Inflation in den USA anheizen sollten. Wir bleiben bei einer Übergewichtung europäischer Qualitätsanleihen, die von sinkenden Zinsen profitieren. Bei hochwertigen Anleihen bevorzugen wir Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen. Bei risikoreicheren Anleihen wie Hochzinsanleihen und Schwellenländeranleihen sind wir vorsichtig, da wir diese aus Risikosicht für zu teuer erachten.